Aneurysmen sind kleine Aussackungen von Arterien, die im Verlauf des Lebens größer werden, wodurch ihre Wand dünner wird und die Gefahr einer Ruptur, also eines Risses, steigt. Zwischen ein und fünf Prozent der Bevölkerung haben eine solche Schwachstelle im Gehirn. Wenn sie platzt, kommt es zu einer lebensge-fährlichen Blutung in das Hirnwasser. Mediziner sprechen von einer Subarach-noidalblutung. Sie ist für etwa 15 Prozent aller Schlaganfälle verantwortlich. Meist sind Patienten mit über 50 Jahren davon betroffen. Nicht selten endet eine Hirnblutung tödlich.
Beim Hirnaneurysma unterscheiden Neurochirurgen zwischen langfristigen Risikofaktoren und kurzfristigen Triggern. „Zu den Risikofaktoren gehören vor allem ein höheres Alter, Rauchen und Bluthochdruck, die langfristig die Verkalkung der Arterien fördern“, sagt Professor Dr. med. Jürgen Meixensberger, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Leipzig.
Aber auch Alkohol und Drogen, Kopfverletzungen und bestimmte Infektionen begünstigen die Entwicklung der Aneurysmen. „Haben diese eine bestimmte Größe erreicht, genügt ein kurzer Blutdruckanstieg um eine lebensgefährliche Blutung auszulösen“, so Meixensberger. Eine Studie hat jüngst acht derartige „Trigger“ ermittelt: Kaffee, Cola, Wut, Schreckerlebnisse, sexuelle Aktivität, ein harter Stuhlgang, heftiges Nasenblasen und körperliche Anstrengungen gehen oft der Ruptur voraus. Wenn mehrere Trigger zusammenkommen, kann es auch jüngere Menschen treffen, auch wenn dies, nach Einschätzung der Fachgesellschaft sehr selten und ungewöhnlich ist.
Terminhinweis:
Subarachnoidalblutung im Jugendalter — Party, Drugs und Rock’n’roll
Subarachnoid hemorrhage in a teenager — party, drugs and rock‘n‘roll
(Markus Holling, Bernhard R. Fischer, Thomas-Ulrich Niederstadt, Christoph Schmidt,
Walter Stummer (Münster))
Termin: Freitag, den 15. Juni 2012, von 16.00 bis 16.45 Uhr
Ort: Congress Center Leipzig (CCL)