(ddp direct) Kratzt sich ein Kind ständig am Kopf, haben sich wahrscheinlich Kopfläuse in seinem Haar eingenistet. Fast jedes dritte Kind wird mindestens einmal im Leben von den kleinen Plagegeistern heimgesucht. Schnell sind ganze Schulklassen befallen, wenn die Kinder beim Spielen ihre Köpfe zusammenstecken und die Parasiten von Haarsträhne zu Haarsträhne krabbeln. Läuse fühlen sich auf der Kopfhaut am wohlsten. Alle zwei bis drei Stunden saugen sie Blut. Dabei spritzen sie ein Enzym in die Kopfhaut, das das Blut dünnflüssig macht und Juckreiz verursacht. Gute Nachricht: Kopfläuse sind eklig und lästig ? aber ungefährlich, weil sie zumindest in Deutschland keine Krankheiten übertragen. Der Kölner Parasitologe Prof. Dr. Jörg Heukelbach erklärt, wie Ihr Kind schnell wieder kopflausfrei wird.
Bei Juckreiz nach Läusen suchen
Bei Verdacht auf Läusebefall suchen Sie bitte zunächst die Kopfhaut Ihres Kindes gründlich ab. Am besten geht das mit einem Läusekamm, der Metallzinken hat. Häufig nisten sich Läuse hinter den Ohren, im Nacken und an den Schläfen ein. Ziehen Sie den Kamm Strähne für Strähne vom Haaransatz langsam bis an die Spitzen. Läuse sind gräulich bis bräunlich; sie bleiben in den Zinken des Kamms hängen. Nissen sind weiß und sehen aus wie Schuppen; sie lassen sich nur schwer aus dem Haar entfernen. Da sich Kopfläuse nicht nur auf Kinderköpfen aufhalten, untersuchen Sie bitte auch Familienmitglieder auf Kopflausbefall.
Schule und Kindergarten informieren
Wenn Sie fündig geworden sind, informieren Sie bitte sofort Schule, Kindergarten oder Spielkameraden. Ihr Kind darf bereits nach der ersten Kopflausbehandlung wieder am Unterricht teilnehmen.
Schnelle Behandlung mit dem richtigen Läusemittel
Präparate mit neurotoxisch wirkenden Insektiziden wie z. B. Permethrin oder Pyrethrum (Chrysanthemenextrakt) sind zur Behandlung heute nicht mehr zu empfehlen. Auch wenn für Deutschland noch keine abschließenden Untersuchungen vorliegen, gibt es rund um den Erdball Hinweise, dass Kopfläuse gegen diese Wirkstoffe resistent werden. So zeigen z. B. Untersuchungen aus Dänemark, dass dort 70% der Kopfläuse unempfindlich gegen Permethrin sind.
Als effektive und sichere Behandlungsmethode stehen heute Dimeticon-Präparate zur Verfügung. Das sind spezielle Silikonöle, die tief in das Atemsystem der Kopfläuse und ihrer Vorstufen eindringen, dort den Sauerstoff verdrängen und damit die Parasiten ersticken lassen. Für das in deutschen Apotheken meist verkaufte 2-Stufen Dimeticon NYDA® zeigte eine Studie an 145 Kindern mit Kopflausbefall: NYDA® heilte nach neun Tagen Behandlung über 97 Prozent der Testpersonen. Aber nur rund 67 Prozent der Kinder, die mit einem Insektizid behandelt worden waren, waren frei von Kopfläusen. Bereits nach fünf Minuten Behandlung mit NYDA® zeigten Kopfläuse keine wesentlichen Lebenszeichen mehr.
Wichtig: Kopflaus-Eier abtöten
Eine einzige Kopflaus legt bis zu zehn Eier am Tag. Sie sind weiß-bräunlich, so groß wie ein Sandkorn und kleben meist am Haarschaft. Nach zwei bis drei Wochen entwickeln sich daraus Kopfläuse. Wichtig ist es deshalb bei der Kopflausbehandlung ein Präparat zu verwenden, das nicht nur die Kopfläuse, sondern auch ihre Eier abtötet. Eine Untersuchung zur eiabtötenden Wirkung verschiedener Kopflausmittel zeigte: NYDA® tötet Kopflauseier zu 100 Prozent ab. Permethrin- oder Pyrethrumhaltige Mittel dagegen nur zu rund 50 Prozent.
Hausmittel sind unbrauchbar
Herkömmliche Shampoos, Essig oder Mayonnaise und auch Wasser sind machtlos gegenüber Kopfläusen. Auch die heiße Luft eines Föhns kann ihnen nichts anhaben. Auch eine Dauerwelle oder Naturkrause sind keine Hindernisse.
Waschen, Saugen und Desinfizieren überflüssig!
Ohne eine Blutmahlzeit können Kopfläuse meist nicht länger als einen Tag überleben. Aus diesem Grund halten sie sich auch fast ausnahmslos im Haar auf und nicht, wie vielfach angenommen, in Mützen, Kuscheltieren oder Polstermöbeln. Kopfläuse, die abseits des menschlichen Kopfes gefunden werden, sind in der Regel bereits tot. Deshalb hilft übermäßige Hygiene wie Hausputz oder das Desinfizieren der gesamten Wohnung nicht gegen Kopfläuse. Das einzige, was wirklich hilft, ist die gleichzeitige Behandlung aller betroffenen Personen.
Literatur:
Heukelbach J, Pilger D, de Oliveira FAS, Khakban A, Ariza L, Feldmeier H; High efficacy of a pediculicide based on dimeticone in a population with a high intensity of infestation: a randomized controlled trial. Tropical Medicine and International Health, Abstracts of the 5th European Congress on Tropical Medicine and International Health, Volume 12, Suppl I: 178-179, May 2007
Heukelbach J. et al. (2011): Ovidicial efficacy of high concentration dimeticone: A new era of head lice treatment. J. Am Acad Dermatol 64; 4, e61-e62
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=== Kopfläuse richtig behandeln (Bild) ===
Das 2-Stufen-Dimeticon tötet Kofläuse und ihre Eier physikalisch
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