fit und munter - Unterschätzte Schaufensterkrankheit

fit und munter

Unterschätzte Schaufensterkrankheit


Wenn beim Laufen das Bein schmerzt, Wade oder
Oberschenkel brennen, kann das ein Hinweis auf eine so genannte PAVK
sein - eine periphere arterielle Verschlusskrankheit. Fünf bis zehn
Prozent der Erwachsenen leiden in Deutschland an derartigen
Durchblutungsstörungen, bei den über 65-Jährigen sind es schon 20
Prozent. Doch kennen Betroffene die Symptome häufig nicht. Die
Krankheit schreitet unerkannt voran, obwohl eine frühzeitige Therapie
nachhaltigen Erfolg verspricht.

Wie bei Herzinfarkt oder Schlaganfall liegt die Ursache einer PAVK
in der Verengung von Blutgefäßen. Betroffen sind Arme und Beine. Dort
büßen die Arterien mit der Zeit an Elastizität ein. Dazu kommen
Verkalkungen an Gefäßwänden, so dass sich die Blutgefäße verengen.
Die Durchblutung verschlechtert sich, die Sauerstoffversorgung nimmt
ab. Kardiologe und Angiologe Dr. Friedrich Weber behandelt regelmäßig
Patienten mit einer frühen PAVK und weiß: "Diese mangelnde Versorgung
verursacht die typischen Beschwerden, die Betroffene als
Muskelschmerzen deuten oder auf die leichte Schulter nehmen.
Gelegentliche Beinschmerzen sollten ernst genommen werden."

Schaufensterkrankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen

"Fast verharmlosend wird ein frühes Stadium der PAVK als
Schaufensterkrankheit bezeichnet", erklärt der Angiologe. Der Name
spiegelt das häufige Verhalten von Betroffenen wider, die durch
Schmerzen in den Beinen zum Stehenbleiben gezwungen sind und diese
Pause durch das Betrachten von Schaufenstern kaschieren. Wenn
Schmerzen auch nachts im Schlaf auftreten, ist die Krankheit bereits
fortgeschritten. Im schlimmsten Fall heilen wegen der schlechten
Durchblutung auch kleinste Verletzungen nur noch schlecht ab,
Infektionen können auftreten und das Gefäß verstopft ganz. Dann ist
eine Amputation nicht mehr ausgeschlossen. Rund 30.000 Menschen
verlieren nach seinen Erkenntnissen bundesweit jährlich so Arm oder
Bein.

Therapie möglich

"Verengte Gefäße lassen sich frühzeitig diagnostizieren und
mittels Ballondilatation oder Bypass behandeln", sagt der Facharzt.
Bei der Ballondilatation wird über einen Zugang in der Leiste ein
Katheter zur verengten Stelle geschoben und dort ein "Ballon"
entfaltet. Die Verkalkungen werden auf diese Weise erweitert. In
einigen Fällen wird ein Stent, ein röhrenförmiges, metallisches
Geflecht, als Stütze eingesetzt. "Die Engstelle ist so wieder
eröffnet." Erscheint ein Bypass vorteilhafter, werde die verengte
Stelle mit einer Umleitung aus künstlicher Gefäßprothese oder
körpereigenem Gefäß umgangen.

Risikofaktoren ausschließen

Je früher eine Diagnose erfolge, umso besser ließe sich eine
invasive Behandlung vermeiden. "Kampf den Risikofaktoren" lautet
daher die Devise von Weber. "Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel,
Stress, Bluthochdruck und falsche Ernährung sind die gängigsten
Faktoren, die eine PAVK begünstigen können." Wer diese Parameter
ausschalte oder minimiere, senke neben dem Risiko einer
Gefäßverengung gleichzeitig die Gefahr eines Herzinfarktes oder
Schlaganfalls. Neben einem gezielten Bewegungstraining kann bei einer
nicht akuten oder frühen PAVK auch eine medikamentöse Therapie in
Betracht kommen. Gerinnungshemmer, wie Aspirin oder andere
durchblutungsfördernde Präparate, kommen dann zum Einsatz.

Weitere Informationen im Internet unter:
www.kardiologie-bremen.com



Pressekontakt:
Franca Reitzenstein
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Wachtstraße 17-24
28195 Bremen
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