Bonn, 18. Juni 2012. Die Schwimmbadsaison 2012 ist in vollem Gange und wie jedes Jahr werden wieder viele Menschen einen Teil ihrer Freizeit in einem der rund 7.000 Schwimmbäder in Deutschland verbringen. Dabei erfüllen die Bäder wesentlich mehr Aufgaben, als "nur" Freizeitbad zu sein. Vielmehr erfüllen sie eine sozialpolitische Funktion: Sie dienen den Schulen für den wichtigen Schwimmunterricht, bieten den rund 3.000 Schwimmvereinen Trainingsmöglichkeiten und Wasserfläche für Gesundheitssport und stehen außerdem als Wettkampfstätten zur Verfügung.
Trotzdem sind immer mehr Bäder von der Schließung bedroht. Allein in den letzten zehn Jahren wurden in Deutschland über 1.000 Bäder geschlossen. Grund dafür sind unwirtschaftliche Sanierungskosten, Altersabgang und Finanznöte der Kommunen. Vor allem bei den Bädern die in den 60-er bis 80-er Jahren errichtet wurden herrscht ein hoher Sanierungsbedarf. Aktuell gibt es in Deutschland keine Datenbank, die über die genaue Anzahl und den Zustand der Bäder Auskunft geben kann. Aber nur wenn der Zustand der einzelnen Bäder bekannt ist, kann mit Beratung und Bereitstellung von Informationen bei der Abwehr einer drohenden Schließung unterstützt werden.
"Wir haben schon vor einiger Zeit begonnen eine Bäder-Datenbank aufzubauen, aber es ist ungemein schwer, die relevanten Informationen zusammenzutragen", so Jürgen Fornoff, Generalsekretär Deut-scher Schwimm-Verband (DSV).
Abhilfe für den unzureichenden Datenbestand soll nun ein gemeinsames Projekt des Deutschen Schwimm-Verbandes und dem Unternehmen Knieper Projektmanagement schaffen: In der deutschlandweiten Aktion "Einführung des Zahnrettungskonzeptes" werden in den kommenden Monaten sogenannte Zahnrettungsboxen an nahezu alle Badbetreiber verschickt. Den Boxen liegt zusätzlich ein Fragebogen bei, der auf die wichtigsten Fragestellungen rund um den Bäderzustand eingeht.
"Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Knieper Projektmanagement werden wir in Kürze in der komfortablen Situation sein, die ersten Auswertungen für alle Schwimmbäder in Deutschland zu starten. Mit dieser Aktion wollen wir die Situation der Bäder vor Ort besser einschätzen und Hilfestellung leisten", so Fornoff. "Dass wir mit dem Projekt gleichzeitig dazu beitragen, bei einem Zahnunfall optimale Erstversorgung zu leisten, ist ein weiterer Gewinn für alle Beteiligten."
Unfallbedingte Zahnverletzungen sind vor allem in Schwimmbädern ein häufiges Ereignis. Dennoch ist weitgehend unbekannt, dass ausgeschlagene Zähne mit besten Aussichten auf Heilung und Dauerer-halt wieder in den Kiefer zurückgepflanzt (replantiert) werden können. Das funktioniert jedoch nur, wenn die Gewebe, die der Wurzel des ausgeschlagenen Zahnes anhaften, keinen Schaden nehmen und schnell versorgt werden. Nur eine speziell entwickelte Flüssigkeit erhält das Gewebe auf der Zahnwurzel über einen längeren Zeitraum am Leben. In einer Zahnrettungsbox können Zähne bis zu 48 Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, ohne dass die Heilungsaussichten beeinträchtigt werden.
Jörg Knieper Projektmanager Gesundheit & Kultur "Wir möchten bei einem Zahnunfall in allen Schwimmbädern eine optimale Erstversorgung gewährleisten. Dafür haben sich die Zahnrettungsboxen seit Jahren bewährt."
In einigen Bundesländern wie Hessen, Bremen, Berlin oder auch Mecklenburg- Vorpommern ist das Konzept bereits erfolgreich eingeführt. Die noch nicht in dieses Projekt eingebundenen Schwimmbäder werden in den nächsten Monaten kostenfrei eine Zahnrettungsbox für die Saison 2012 erhalten. Bei einem Zahnunfall werden die Boxen kostenfrei erneuert. Zudem erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung durch PD Dr. med. dent. Yango Pohl (Universitätsklinikum Bonn) und der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde. Auch die Sicherstellung der Finanzierung für den kostenfreien Austausch nach Ablauf der Haltbarkeit soll bis Ende November abgeschlossen werden.
Alle Informationen zum Projekt "Einführung des Zahnrettungskonzeptes" unter www.knieper-pm.de