fit und munter - Drogenpolitik: Suchtärzteverband fordert Haaranalyse bei Kindern aus Drogenfamil

fit und munter

Drogenpolitik: Suchtärzteverband fordert Haaranalyse bei Kindern aus Drogenfamil


Wohlwollend hat der Dachverband der substituierenden
Ärzte Deutschlands e.V. (DSÄ) die Nachricht zur Kenntnis genommen,
dass Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der
Kassenärztlichen Vereinigung Hamburgs, eine Klage seiner KV gegen
DSÄ-Generalsekretär Dr. Ingo Rempel zurückgezogen hat (Quelle:
Welt.de).

KV-Vize Plassmann hatte öffentlich eine Äußerung Rempels
bestritten, dass es im Rahmen des sogenannten "Hamburger Modells" bei
der Vergabe des Drogenersatzstoffes Methadon in der Hansestadt seit
Jahren systematisch zu groben gesetzliche Verstöße käme und alle
Verantwortlichen dies wüssten. Daraufhin kündigte er öffentlich an,
bei Gericht eine Einstweilige Verfügung gegen die Äußerungen von Dr.
Ingo Rempel zu beantragen.

Rempel: "Wir interpretieren die Rücknahme der angedrohten
rechtlichen Schritte als Eingeständnis der KV Hamburg, dass es doch
ein von mir angeprangertes sogenanntes "Hamburger Modell" gibt, das
umschreibt, wie die Methadonvergabe in dieser Stadt seit Jahren an
den bestehenden gesetzlichen Regelungen vorbei geschieht. Mit Wissen
und auf Anordnung der Verantwortlichen in Senat, Ärzte- und
Apothekerkammer."

Dr. Ingo Rempel begrüßt, dass nun ein Runder Tisch von Seiten der
KV einberufen werden soll, um sich dem Problem der zu laxen
Methadon-Vergabepraxis in Hamburg zu widmen. Rempel: Wir vom DSÄ
reichen den Verantwortlichen die Hand und bieten unsere kompetente
Mitarbeit an, um wieder für eine qualitativ hochwertige und
rechtskonforme Therapie von opiatabhängigen Menschen in Hamburg zu
sorgen."

Sein Angebot knüpft der Generalsekretär des DSÄ aber an zwei
wesentliche Bedingungen: "Erstens, dass endlich die gesetzlichen
Regelungen in Hamburg eingehalten werden. Zweitens fordern wir, dass
flächendeckende Drogen-Haaranalyse bei allen Hamburger Kindern
durchgeführt werden, von denen wir wissen, dass sie sich in der Obhut
von drogenabhängigen Eltern befinden. Aus Bremen und Köln liegen uns
ausreichende Hinweise vor, dass abhängige Eltern ihren Kindern Drogen
wie z. B. Heroin oder den Ersatzstoff Methadon verabreicht haben.
Solange nicht mit letzter Sicherheit geklärt ist, wie diese Drogen in
den Körper oder die Haare des Kindes gelangt sind, muss das
Kindeswohl im Vordergrund stehen. Nicht zuletzt belegt der tragische
Fall der an Methadon verstorbenen kleinen Chantal aus Hamburg, dass
man sich um Kinder in suchtbelasteten Familien kümmern muss."

Der Dachverband der substituierenden Ärzte Deutschlands e.V. setzt
sich regional und bundesweit für alle Belange der niedergelassenen
Substitutionsärzte ein. Dazu gehören die Qualität der Substitution,
die Rechtssicherheit für die substituierenden Ärzte sowie deren
angemessene Honorierung. Dabei steht der Verband in allen Fachfragen
in regem Kontakt zu anderen Disziplinen.



Pressekontakt:
Dachverband substituierender Ärzte Deutschlands e. V.,
Generalsekretär Dr. Ingo Rempel, Hasseldieksdammer Weg 29, 24114
Kiel, Tel.: +49 151 42505006, E-Mail: doc.rempel@gmx.de
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