fit und munter - "Bin ich genug?"

fit und munter

"Bin ich genug?"

Soziologin Brené Brown zeigt in US-Bestseller"Die Gaben der Unvollkommenheit", warum das Streben nach Perfektion entfremdet und wie ein Leben aus tiefstem Herzen gelingt
In dem Moment, da sich das Leben der amerikanischen Soziologin Brené Brown grundlegend wandelt, hat sie bereits zahlreiche akademische Abhandlungen zum Thema Scham geschrieben und ein entsprechendes Curriculum für Therapeuten entwickelt. 2006 sitzt sie beim Frühstück über den Ergebnissen einer umfas-senden Studie. Tausende von Menschen hat sie erzählen lassen, wie es ihnen gelingt, seelische Widerstandskraft zu entwickeln, wie sie sich von der Angst lösen, nicht gut genug zu sein und wie sie die Qualitäten für ein Leben aus tiefstem Herzen kultivieren.

Hart am Glück arbeiten, etwas so lange probieren, bis man es richtig hinbekommt, ständig versuchen, sich selbst besser kennenzulernen - von all dem ist nicht die Rede bei Menschen, die bei ihr den Eindruck erwecken, aus vollem und tiefstem Herzen zu leben.

Ihr wird klar: Das Streben nach Perfektion entfremdet - es ist unsere Unvollkommenheit, die uns mit uns selbst und anderen verbindet und das Leben vollkommen macht. Sie fragt sich: Wie können wir unseren Kindern die Zutaten für ein glückliches Leben auf den Weg geben, wenn wir selbst im Hadern gefangen sind? Ein radikaler Weckruf für Brown. "Das Leben hatte mich herausgefordert, das Bild loszulassen, das ich von mir hatte, und zu dem Menschen zu werden, der ich bin", blickt sie auf die Lebensphase zurück.

Sie lässt das Leben, das sie führen sollte, los zugunsten eines Lebens, das sie führen möchte: Sie lernt, ihrem eigenen Gefühl mehr Glauben zu schenken als der schambesetzten Angst, was die Leute denken könnten. Sie beginnt, neue Grenzen zu setzen, hört auf, gefallen zu wollen, eine Rolle zu spielen, perfekt zu sein. Bis ihr eines Tages bewusst wird, dass sich in ihrem Innersten etwas Grundlegendes geändert hat: "Ich fühlte mich zum ersten Mal richtig wohl in meiner Haut."

Aus der zynischen, neunmalklugen Akademikerin wird eine gesundheitsbewusste, kreative, gefühlsbetonte Frau, die ganze Tage damit zubringt, Betrachtungen über Gnade, Liebe, Dankbarkeit oder Authentizität anzustellen - und dabei glücklicher ist, als sie es je für möglich gehalten hatte. "Mir wurde klar, warum das Anerkennen unserer Geschichte und die Selbstliebe, die daraus erwächst, das Mutigste sind, das wir je tun werden", so Brown. "Weil wir als Menschen auf so wunderbare Weise unvollkommen sind, bekommen wir jeden Tag reichlich Gelegenheit, unsere drei wichtigsten Werkzeuge zu schärfen: Mut, Mitgefühl und Verbundenheit."

In ihrem Buch Die Gaben der Unvollkommenheit, in den USA bei Amazon im Bereich Persönlichkeitsentwicklung seit Erscheinen das erfolgreichste Buch, zeigt Brown, wie uns diese Qualitäten - tagtäglich praktiziert - eine völlig neue Perspektive auf das Thema Selbstwert ermöglichen. Anhand von zehn erprobten Wegweisern geleitet die renommierte Scham-Forscherin und Therapeutin zu einem befreiten Selbstbild, das erlöst ist vom ständigen Bedürfnis, irgendwo hineinzupassen. "Für die meisten von uns besteht die größte Herausforderung darin sich zuzugestehen, dass wir der Liebe jetzt - genau in diesem Moment, frei von Bedingungen - wert sind", so Brown.

Am Ende eines jeden Kapitels laden inspirierende Anregungen dazu ein, bewusst Entscheidungen zu treffen, die uns mit jedem Tag der Kunst des Lebens aus tiefstem Herzen ein Stück näher bringen. Wer sich so von Brown vorbei an den größten Stolperfallen zur Quelle seelischer Widerstandskraft begleiten lässt, kann sich vom Platz des Selbstwertes aus im Leben einbringen. Und wacht eines Morgens mit der Gewissheit auf: Egal, wie viel ich heute schaffe und was liegen bleibt, ich bin genug!
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