Frauen werden beim Thema Wechseljahre vermutlich zunächst an Symptome wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen denken. Doch die hormonelle Umstellung des weiblichen Körpers in der Zeit von Anfang 40 bis Ende 50 hat noch weitere Auswirkungen auf den gesamten Organismus. So ist beispielsweise auch die Zahn- und Mundgesundheit von der Umstellung betroffen. Frauen sollten also gerade in dieser Lebensphase ein spezielles Augenmerk auf Ihre Zähne werfen.
Doch woran liegt es, dass die Wechseljahre auch den Zähnen zu schaffen machen? Wie so oft leisten auch hier die Hormone einen entscheidenden Beitrag dazu: Durch hormonelle Schwankungen steigt das Risiko unter Zahnfleischentzündungen zu leiden. In diesem Fall wird es als hormonelle Gingivitis bezeichnet. Üblicherweise schwillt zunächst das Zahnfleisch an und ebnet so schädlichen Stoffwechselprodukten von Bakterien den Weg. Als Folge dessen kommt es häufig zu Zahnfleischbluten. Damit beginnt ein Teufelskreis: "Aus Angst vor weiteren Blutungen, putzen viele Frauen dann nicht mehr so häufig oder gründlich die Zähne. Der so entstehende Zahnbelag führt wiederum zu Karies oder Zahnfleischerkrankungen. Gerade in dieser Lebensphase sollte der Zahnarzt häufig besucht und eine professionelle Zahnreinigung vorbeugend durchgeführt werden", erklärt Dr. Andreas Jung von der Zahnklinik Jung.
Es gibt jedoch noch weitere hormonell bedingt Probleme - neben Zahnfleischbluten: Ein sinkender Hormonspiegel kann sich beispielsweise auch auf die Knochen auswirken, so dass sich die Knochendichte verringert. Für den Kieferknochen wird dieser Prozess unter Wissenschaftler ebenfalls diskutiert und erforscht. Statistisch gesehen, deutet vieles auf einen Zusammenhang von Osteoporose und Parodontitis hin. "Durch regelmäßige Zahnarztbesuche - am besten zweimal pro Jahr - kann das Risiko an Parodontitis zu erkranken massiv gelindert werden, denn Früherkennung ist gerade hier das A und O", weiß Dr. Thomas Jung.