4.335 Logopäden des Deutschen Bundesverbandes für
Logopädie e.V (dbl) haben Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr mit
ihrer Unterschrift aufgefordert, die gesetzlich vorgeschriebene
Deckelung der Preissteigerung für Heilmittelleistungen zumindest
vorübergehend außer Kraft zu setzen. Dies soll mehr
Verhandlungsspielraum für eine faire Vergütung logopädischer Arbeit
ermöglichen. Entsprechende Aktionen wurden auch von anderen
Heilmittelverbänden wie Physio- und Ergotherapeuten durchgeführt, die
gemeinsam mit dem dbl in der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Heilmittelverbände (BHV) organisiert sind. Insgesamt wurden 21.456
Unterschriften gesammelt. "Die bisherige Gesetzeslage zementiert ein
Preissystem, das die Existenz der logopädischen Praxen gefährdet.
Damit ist, insbesondere in den ostdeutschen Ländern, die ambulante
Heilmittelversorgung in Frage gestellt", so dbl-Präsidentin
Christiane Hoffschildt.
"Selbständige Logopäden in den ostdeutschen Bundesländern erhalten
von den Primärkassen einen Bruttostundenlohn unter 29 Euro, was nur
als Hungerlohn bezeichnet werden kann. Diese Vergütung liegt im
Schnitt etwa 25% unter Westniveau. Durch die bundesweit gültige
gesetzliche Anbindung der maximalen Preissteigerungen an die
Entwicklung der sogenannte Grundlohnsumme fallen die Logopäden in
Ostdeutschland zudem immer weiter zurück", so Christiane Hoffschildt.
Doch auch die Logopäden in den westlichen Bundesländern sind
betroffen: "Die Preise für logopädische Leistungen sind heute
inflationsbereinigt insgesamt niedriger als vor zehn Jahren",
erläutert die dbl-Präsidentin. Auf dieser Basis lasse sich auf Dauer
keine Praxis wirtschaftlich halten. Die hohe Zahl an Unterschriften
zeige zudem, wie groß der Druck auf die selbständigen Logopäden sei.
"Wir fordern die Gesundheitspolitik auf, sich nachdrücklich für die
Logopädie und die übrige ambulante Heilmittelversorgung einzusetzen",
so Hoffschildt.
Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Dr. med. Eva Kalbheim (dbl-Geschäftsführerin), Deutscher
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