fit und munter - Ein Grund zum Feiern: Eröffnung des Neu- und Erweiterungsbaus der Fachklinik Haus Immanuel am 22. Juni 2012

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Ein Grund zum Feiern: Eröffnung des Neu- und Erweiterungsbaus der Fachklinik Haus Immanuel am 22. Juni 2012

Seit bereits über 100 Jahren therapiert die Fachklinik Haus Immanuel die Frauen, die keine Kraft mehr haben, sich selbst aus ihrer Sucht zu befreien. Am 22. Juni 2012 eröffnet die Klinik im Rahmen einer Feierstunde zusammen mit Vertretern aus Politik, Medien und Gesundheitswesen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Neu- und Erweiterungsbau. Dort können jetzt bis zu 60 Frauen – darunter bis zu 12 Mütter mit ihren Kindern – behandelt werden.
In Deutschland leiden 370.000 Frauen unter Alkoholsucht. Nach Schätzungen sind zwischen 1,4 und 1,9 Millionen Erwachsene medikamentenabhängig – darunter prozentual gesehen weit mehr Frauen als Männer. Diejenigen, die der Situation am hilflosesten gegenüberstehen, sind die Kinder suchtkranker Mütter: Die Suchttherapie ist die einzige Chance für die Patientinnen, in ein selbstbestimmtes, freies Leben zurückzukehren. Und nur mit stabilen Eltern und einem geregelten Alltag können Kinder zu selbstbewussten, starken Persönlichkeiten heranwachsen.

Die Arbeit mit suchtkranken Patientinnen beinhaltet viele (Einzel-)Schicksale, bei denen das familiäre und soziale Umfeld oft lange wegschaut und die Betroffene selbst sich als letzte traut, die Krankheit publik zu machen.

Neue Räume für die Suchttherapie
„Das neue Gebäude mit seinen verschiedenen Flügeln ist direkt mit dem Haus Immanuel verbunden und sowohl für Sehbehinderte als auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Alle Patientinnen im neuen Bau sind in Einzelzimmern mit eigenen Sanitäranlagen untergebracht. In der Mutter-Kind-Gruppe haben sogar die Kinder ihre eigenen Zimmer“, erklärt Gotthard Lehner, Leiter der Fachklinik Haus Immanuel. Die ersten Patientinnen haben den Erweiterungsbau bereits Mitte Mai beziehen können.

Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml überbrachte die Grüße der bayerischen Staatsregierung und dankte Klinikleiter Lehner und seinem Team dafür, dass suchtkranken Frauen und auch deren Kindern qualifizierte Hilfe geboten und neue Le-bensperspektiven eröffnet werden. Huml: "Im Haus Immanuel sind frauenspezifische Besonderheiten eine tragende Säule des therapeutischen Gesamtkonzepts. Insbesondere traumatisierte suchtkranke Frauen brauchen besondere Hilfe und Unterstützung, die auch ihre Kinder einbezieht. Suchtbekämpfung ist ein wichtiges Anliegen der Staatsregierung. Das Gesundheitsministerium sieht für das Jahr 2012 hierfür rund 7 Millionen Euro vor."

8 Millionen Euro Investitionsvolumen und 10 neue Arbeitsplätze bedeuten die Baumaßnahmen bis heute. Nicht zuletzt auch der Summe der eingegangenen Spenden für das Projekt „Um- und Erweiterungsbau“ ist es zu verdanken, dass die Fachklinik Haus Immanuel in Hutschdorf mit ihren speziellen Therapieangeboten für Mütter mit Kindern sowie für Trauma-Patientinnen nun zu den modernsten Kliniken Deutschlands gehört.

Innovatives Therapiekonzept speziell für Frauen
Die Kombination von medizinischer Betreuung, Psycho-, Ergo-, Physio-, Sozial- und Arbeitstherapie ermöglicht eine ganzheitliche und nachhaltige Behandlung suchtkranker Frauen. Die Kosten für die Therapiezeit werden in der Regel von den Rentenversicherungsträgern oder den Krankenkassen übernommen. Die Dauer ist auf 16 Wochen begrenzt und gliedert sich in 3 Phasen: Besinnungs-, Intensiv- und Belastungsphase. Hier wird besonders auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen eingegangen. „Die Wiedereingliederung ins Erwerbsleben ist ein zentrales Ziel unserer Therapie“, so Lehner. „Durch die tägliche Arbeit für die Gemeinschaft in der Klinik und Praktika in umliegenden Betrieben und Unternehmen erlernen die Patientinnen neu, Verantwortung zu übernehmen und ihre Arbeitsfähigkeit wieder zu erlangen.“
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