Das Universitätsklinikum Tübingen unter der Leitung von Prof. Dr.
med. Michael Bamberg gab heute den offiziellen Startschuss für das
Deutsche Herzkompetenz Zentrum bekannt. Mit der Neueröffnung des
hochmodernen Hybrid-Implantations- und Operationsraumes
(Hybrid-OP/-Labor) startet das Deutsche Herzkompetenz Zentrum in
Tübingen, kurz "DHZ" genannt, unter dem Motto "Innovativ. Menschlich.
Nah." in eine neue Ära der Herzmedizin: Mit der Bündelung der
Kompetenzen von vier universitären Kliniken und Instituten mit über
30 Herzspezialisten der verschiedensten Fachrichtungen an einem
Standort verfügt das Deutsche Herzkompetenz Zentrum über ideale
Voraussetzungen für eine optimale Betreuung und Versorgung im Bereich
der Herzchirurgie, Kardiologie und Kinderkardiologie.
Deutsches Herzkompetenz Zentrum
"Vom Ungeborenen bis zu den Senioren im hohen Alter sind wir hier
im Herzkompetenz Zentrum in der Lage unsere Patienten mit modernster
Technik und innovativen Behandlungsmethoden der Herzmedizin zu
versorgen, umgesetzt von einem Team aus Herzspezialisten mit
außergewöhnlichem Fachwissen in den jeweiligen Fach- und
Forschungsbereichen. Und das in speziellen Fällen gemeinsam in nur
einem Operationssaal mit allen Möglichkeiten der interventionellen
Kardiologie und moderner Bildgebung: dem Hybrid-OP. Ohne große
Transportwege. Ohne große Zeitverluste", beschreibt Prof. Christian
Schlensak, Ärztlicher Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie, die Vorteile des Herzkompetenz Zentrums, das ab
diesem Wochenende offiziell seine Arbeit in Tübingen aufnimmt.
Gleichzeitig stehen den Experten neben dem neuen Hybrid-OP die
klassischen OP-Säle der Herzchirurgie und die vier Herzkatheterlabore
ebenfalls zur Verfügung.
Das Deutsche Herzkompetenz Zentrum in Tübingen bietet ein
außergewöhnlich umfangreiches Leistungsspektrum der Herzmedizin
gebündelt an einem Standort. Angeschlossen an einen nationalen und
internationalen Forschungsbereich sowie die Universität reicht das
Spektrum von der Kinder-Elektrophysiologie, über die verschiedenen
Formen der Herzinsuffizienz bis hin zu den modernsten
herzchirurgischen und minimal invasiven interventionellen
kardiologischen Verfahren. Sogar ein Schockprogramm, das die
Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz bereits in externen
Kliniken aufnimmt, zählt zum Leistungsangebot. Dadurch ist eine hohe
Versorgungsqualität der Patienten gewährleistet. Besonders bei
Schwerkranken oder Notfällen, bei denen es kurzfristig zu Problemen
oder Komplikationen kommen kann, ermöglicht die Behandlung und
Versorgung durch die verschiedenen Spezialdisziplinen an einem
Standort die optimale und unmittelbare Versorgung der Patienten vor
Ort auch in kritischen Fällen, ohne weitere Transportwege. Oft sind
Minuten entscheidend, die bei einer nötigen Verlegung des Kranken
verloren gehen würden und für den Ausgang einer Behandlung den
Ausschlag geben.
Der hochmoderne Hybrid-OP
Aktuelles Kernstück des Deutschen Herzkompetenz Zentrums ist der
neue, hochmoderne Hybrid-Implantations- und Operationsraum mit
innovativen "High-Tech"-Möglichkeiten zur Anwendung der
interventionellen Kardiologie und Herzchirurgie. Zu den neuen
Behandlungsmöglichkeiten auf der Basis minimal-invasiver Eingriffe
gehören zum Beispiel der kathethergestützte Aortenklappenersatz sowie
die Etablierung immer kleinerer Herzunterstützungssysteme beim akuten
kardiogenen Schock oder bei der präterminalen Herzinsuffizienz.
International renommierte Diagnostik vor Ort
Im Deutschen Herzkompetenz Zentrum in Tübingen ist zudem die
Herzpathologie unter Prof. Dr. Reinhard Kandolf, dem international
bekannten und renommierten Diagnostiker, integriert und führt dazu,
dass in Tübingen schnelle Entscheidungen schon während der OP oder
bei der Behandlung von Patienten mit Herzmuskelentzündung möglich
sind, die erfolgreich Leben retten können. Bis zu 3.000 Anfragen pro
Jahr treffen bereits jetzt bei Prof. Kandolf europaweit von anderen
Herzzentren ein, die auf die modernsten Analyseverfahren und
Diagnostikmethoden des Tübinger Universitätsklinikums zurückgreifen.
Die Patienten des Deutschen Herzkompetenz Zentrums profitieren
unmittelbar von dieser Fachkompetenz vor Ort. Ebenso von der
universitären Forschung und Lehre, die immer wieder modernste
Untersuchungs- und Behandlungsmethoden generieren, die zum Wohle des
Patienten eingesetzt werden können.
Die Kliniken und Institute des Deutschen Herzkompetenz Zentrums
Zum Deutschen Herzkompetenz Zentrum gehören die Abteilung Innere
Medizin III, Kardiologie und Kreislauferkrankungen, unter Leitung von
Prof. Dr. Meinrad Gawaz, die Abteilung Kinderheilkunde II,
Kinderkardiologie, Pulmologie und Intensivmedizin, die von Prof. Dr.
Michael Hofbeck geleitet wird, die Klinik für Thorax-, Herz- und
Gefäßchirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Christian Schlensak sowie
die Abteilung für Molekulare Pathologie von Prof. Dr. Reinhard
Kandolf.
Behandlung von Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler
Eine weitere herausragende Kompetenz des neuen Herzkompetenz
Zentrums ist die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen
Herzfehlern (EMAH). Die drei Kliniken haben die Zertifizierung als
überregionales EMAH-Zentrum erhalten, eine besondere
Zusatzqualifikation, die für umfassende Kenntnisse in angeborenen
ebenso wie in erworbenen Herzfehlern steht.
Operationen und Kinderherzchirurgie
Insbesondere die medizinische Versorgung schon vor der Geburt des
Kindes bis hin zur Behandlung von Säuglingen stellt eine Besonderheit
des Herzkompetenz Zentrums dar. Durch die enge strukturelle
Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken und Institute können
Säuglinge und Kleinkinder ganzheitlich mit modernster Technik
therapiert werden. Das kinderkardiologische Zentrum ist vor allem
spezialisiert auf die Diagnostik und Heilung angeborener Herzfehler.
Das Herzkompetenz Zentrum beteiligt sich an multizentrischen Studien,
wie dem Nationalen Register für angeborene Herzfehler sowie der
Studie zur Prävalenz angeborener Herzfehler (PAN-Studie). Da die
umfassende Versorgung der Patienten im Vordergrund steht, ist auch
für Übernachtungsmöglichkeiten von Eltern und Angehörigen im
neugebauten Ronald Mc Donald Elternhaus gesorgt.
Planungen für das Deutsche Herzkompetenz Zentrum
Angestrebt wird der Aufbau und weitere Ausbau gemeinsamer
Strukturen und Prozesse der vier angeschlossenen Kliniken und
Institute des Deutschen Herzkompetenz Zentrums bis zum Jahresende
2012. Bis 2015 ist geplant in einem gemeinsamen Neubau auch die
Örtlichkeiten komplett in einem Gebäude zu bündeln und eine optimale
Nutzung von Ressourcen und Kompetenzen vor Ort zu ermöglichen. Das
Ziel des Deutschen Herzkompetenz Zentrums in Tübingen ist es,
gemeinsam innovative, neue Wege der Medizin zu gehen zum Wohle des
Patienten. Menschlich. Nah.
Weitere Informationen finden Sie auf der neuen Website
www.dhz-tuebingen.de
Pressekontakt:
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Sabine Dohmen
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