Alte Menschen, so sagt der Volksmund, haben einen ganz eigenen, typischen Körpergeruch. Eine kooperative und interdisziplinäre Studie verschiedener Wissenschaftler des Bundesstaats Pennsylvania, USA [1] hat diese Behauptung nun belegt. In einem groß angelegten "Riechtest" wurden anyonyme Geruchsproben (aus Schweißsekret) dreier Altersgruppen (jung = 20 bis 30 Jahre; mittel = 45 bis 55 Jahre; alt = 75 bis 95 Jahre) von Probanten bewertet und subjektiv einer der drei Altersgruppen zugeordnet. Die Auswertung dieser Tests ergab, dass nahezu alle Proben der ältesten Gruppe richtig zugeordnet wurden. Die Einordnung in "jung" und "mittel" viel den Probanten deutlich schwerer, dennoch waren mehr Ergebnisse positiv, als es der Zufall zuließe. Die Studie belegt, dass ältere Menschen eindeutig anders riechen als "mittelalte" und junge. Was bei dem Geruch den feinen Unterschied macht, inwiefern sich der reifere Mix aus ekkrinem, apokrinem Schweiß sowie Sebum und Hautflora von dem jüngerer Menschen unterscheidet ist ungeklärt. Dokumentiert und untersucht wurde bislang nur die Aktivität der Drüsen im Altersverlauf. Die Aktivität der apokrinen Schweißdrüsen sowie der Talgdrüsen steigert sich ab der Pubertät langsam zu einem Maximum - ab einer relativ flexiblen "Altersschwelle" (ca. 65 bis 70 Jahre) nimmt diese schlagartig ab. Wissenschaftler vermuten hierin den Ursprung der genannten Geruchsveränderungen.
[1] Quelle: Mitro S, Gordon AR, Olsson MJ, Lundström JN (2012) "The Smell of Age: Perception and Discrimination of Body Odors of Different Ages" PLoS ONE 7(5): e38110. doi:10.1371/journal.pone.0038110