"Schlaganfälle am Steuer sind nicht selten,"
sagt der Bielefelder Neurologe Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz,
Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
"Gerade lange Urlaubsreisen stellen ein besonderes Risiko dar". Er
rät deshalb zu gewissenhafter Vorbereitung. Was noch immer die
wenigsten Deutschen wissen: Die Notrufnummer 112 gilt jetzt
europaweit.
Lange Reisen bergen eine hohe Thrombose-Gefahr. Das allein ist
nicht neu. Insbesondere bei Patienten, die bereits einen Schlaganfall
erlitten haben, treten häufig Venenthrombosen in den Beinen auf. Bis
jetzt rieten Mediziner diesen Patienten, vorsorglich
Kompressionsstrümpfe zu tragen. Doch eine aktuelle Studie aus England
hat erwiesen, dass diese Strümpfe bei Schlaganfall-Patienten keinen
positiven Effekt zeigen. Schäbitz rät deshalb: "Zurück zu den
Wurzeln!" Das einzig Wirksame sei die klassische Vorbeugung. "Viele
Pausen, viel Bewegung, viel trinken", so der Mediziner.
Für den Notfall gibt es zumindest eine gute Nachricht: In allen 27
Mitgliedsstaaten der EU gilt jetzt der Notruf 112. Leider wissen dies
gerade einmal 19 Prozent der Deutschen, wie Befragungen zeigen.
"Lebensgefährlich wenig," warnt Prof. Schäbitz. Denn bei einem
Schlaganfall zählt jede Minute. Jährlich ereignen sich in Deutschland
annähernd 270.000 Schlaganfälle. Der Schlaganfall ist die
dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für
Behinderungen im Erwachsenenalter. Nur bei schnellem Handeln können
die Folgen gemindert werden.
Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat ein Informationspaket zur
Reisevorbereitung zusammengestellt. Auf ihrem Internetportal
schlaganfall-hilfe.de finden Interessierte unter anderem eine
Checkliste sowie einen Patienten-Pass zum Ausdrucken. Er gibt bei
einem Notfall auf Reisen mehr Sicherheit, beinhaltet alle wichtigen
Informationen für Notarzt und Rettungsdienst.
Ein kleines Infopaket mit Symptom-Checkkarte im Kreditkartenformat
kann außerdem im Service- und Beratungszentrum bestellt werden. Fünf
Fragen machen es ganz leicht, einen Schlaganfall schnell zu erkennen
und dann richtig zu handeln. Bestellung unter Telefon: 01805 53 60 00
(0,14 EUR/Min., Mobilfunk abweichend).
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
Telefon: +49 5241 9770-12 | Fax: +49 5241 81-681712
E-Mail: mario.leisle@schlaganfall-hilfe.de
Internet: www.schlaganfall-hilfe.de