Zahnersatz aus dem Ausland führt in Deutschland immer noch ein Stiefkind- Dasein. Vorherrschend ist dabei
vor allem die Sorge um eine ausreichende Qualität. Auch die Lieferfristen werden je nach Produktions-standort als Negativfaktor angeführt. Die Mamisch Dental Health AG (Mühlheim) ist nach eigenen Angaben Marktführer für Qualitätszahnersatz aus dem Ausland und steht für bezahlbaren Zahnersatz, der nach
deutschen Qualitätsstandards gefertigt wird. Seit 1. Juni dieses Jahres ist Rezzo Schlauch, Rechtsanwalt und parlamentarischer Staatssekretär a.D., Aufsichtsratsmitglied der MDH AG. Er berichtet über seine Einschätzung des Markts und seine Ziele für die neue Position.
?Herr Schlauch, Sie sind seit 1. Juni Aufsichtsratsmitglied der Mamisch Dental Health – MDH AG. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Rezzo Schlauch: Ich freue mich über die neue Aufgabe. Die MDH AG ist mit ihrer Schnittstelle zu China und damit ihrer globalen Struktur ein hoch modernes Unternehmen, das zudem noch in einem wachsenden und politisch sehr umstrittenen Zukunftsfeld, nämlich der Gesundheitspflege, aktiv ist. Alles in allem also eine sehr komplexe Aufgabe und damit eine spannende Herausforderung.
?Viele Zahnärzte haben gegenüber Zahnersatz, der im Ausland gefertigt wird, Bedenken bezüglich der Qualität. Der Zahnersatz von der MDH AG weist verschiedene Zertifikate zum Qualitätsmanagement, zum
Beispiel nach der ISO-Norm, auf. Sind diese Zertifizierungen ein ausreichender Garant für Qualität?
Schlauch: Zertifizierungen sind immer nur das Fundament für Qualität und für den Kunden die Gewähr dafür, dass wichtige Standards eingehalten werden. Das ist in diesem Fall besonders wichtig, denn das Produkt wird in China hergestellt, und der Kunde kann davon ausgehen, dass internationale Standards
der Technik gewährleistet sind. Damit ist eine schon sehr verlässliche Grundsicherheit in der Qualität garantiert. Die substanzielle Qualität, die MDH liefert, wird aber durch das Engagement und die Erfahrung der Mitarbeiter erbracht, und nicht zuletzt auch durch die Kontrolle, bevor die Arbeiten an den Kunden ausgeliefert werden.
?Der MDH AG wurden vom TÜV Saarland das „Service tested“-Prüfzeichen und das Prüfzeichen
„Preis/Leistung“ jeweils mit der Note „sehr gut“ verliehen. Wie schätzen Sie diese Prüfsiegel ein?
Schlauch: Diese Prüfsiegel sind der nachweisliche Beleg für den exzellenten Service und das hervor-ragende Preis-Leistungs-Verhältnis der MDH AG. Eine bessere Empfehlung kann der Kunde gar nicht bekommen.
?Unternehmen, die ihre Produkte im Ausland fertigen lassen, wird häufig der Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland vorgeworfen. Ist dieser Vorwurf Ihrer Meinung nach berechtigt?
Schlauch: Bemerkenswert und in der Diskussion um die Frage Export von Arbeitsplätzen nicht entsprechend bewertet ist die Tatsache, dass die MDH AG in Mülheim 150 Mitarbeiter und davon 50 Zahntechnikermeister
beschäftigt. Diese quantitativ relevanten und zudem qualifizierten Arbeitsplätze in Mülheim sind die Folge der globalen Struktur des Unternehmens, die die Stabilität der deutschen Arbeitsplätze garantiert.
?Wie beurteilen Sie die Arbeitsbedingungen im chinesischen Labor der MDH AG?
Schlauch: Im Labor in Shenzhen arbeiten 1.400 Mitarbeiter auf 6.500 Quadratmetern unter der Leitung eines deutschen Zahntechniker- beziehungsweise Zahntechnikermeister-Teams. Das Labor ist mit Hightech-
Equipment der modernsten Standards ausgestattet. Denn auch bei höchster handwerklicher Kunstfertigkeit der chinesischen Mitarbeiter steht und fällt die zahntechnische Arbeit mit der eingesetzten Technik. Die zahntechnischen Geräte stammen daher von weltweit namhaften Herstellern. Um maximale Kompetenz und Fertigkeit des Personals langfristig zu sichern, gibt es ein eigenes Schulungszentrum. Hier finden laufend
Fortbildungen statt, damit alle Angestellten in Sachen Material, Verfahren und Technik stets auf dem neuesten Stand bleiben.
?Der Zahnersatz aus China erfordert national und international einen reibungslosen und schnellen Transport. Was sagen Sie als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen und parlamentarischer Staatssekretär a.D. zu daraus resultierenden Umweltbelastungen?
Schlauch: Die MDH AG hat zum 1. Mai dieses Jahres ihre seit rund zehn Jahren bestehende Kooperation mit DHL Express Deutschland um weitere drei Jahre verlängert. Damit wird das Unternehmen erstmals rund 350.000 Expresssendungen jährlich CO2-neutral versenden und ist zugleich größter GoGreen-Kunde
des Logistikpartners. Mit dem Umweltschutzprogramm GoGreen soll die CO2-Effizienz bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum Basisjahr 2007 um 30 Prozent verbessert werden. Mit der Wahl des GoGreen-Versands möchte die MDH AG den geschäftsbedingten Auswirkungen auf die Umwelt entgegenwirken und dazu beitragen, die Belastung der Umwelt zu reduzieren beziehungsweise auszugleichen.
?Wie schätzen Sie den Markt für Qualitätszahnersatz aus dem Ausland ein?
Schlauch: Alle Erfahrungen zeigen, dass dies ein Wachstumsmarkt ist. Die Patienten werden Qualität made in China immer stärker annehmen, wenn sie durch die Zertifizierungen garantiert und in der Realität
auch erfahren wird. Bei der MDH AG werden zudem ausschließlich Materialien namhafter deutscher Hersteller verwendet. Das deutsche Zahnlabor wird daneben weiter existieren, auch wenn weitere Anpassungen an den globalen Markt nicht ausbleiben werden. Diese Anpassungen sind im produzierenden
Gewerbe bereits zum großen Teil erfüllt.
Da das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Qualitätszahnersatz aus dem Ausland und im Konkreten
bei der MDH AG besonders positiv ist, werden die Krankenkassen nach und nach ihre abwartende Haltung zum Wohle der Patienten aufgeben müssen.
?Welches sind Ihre Ziele als Aufsichtsratsmitglied der MDH AG?
Schlauch: Ich möchte sicherstellen, dass die Patienten sich auch in Zukunft Zahnersatz in sehr guter Qualität zu erschwinglichen Preisen leisten können. Das Unternehmen steht mit seinen Produkten für nachhaltige Qualität und trägt damit zu einem am Gemeinwohl orientierten Gesundheitswesen bei.