Deutsche Eltern sind oft verunsichert, wenn es um den richtigen
Sonnenschutz für ihre Kinder geht - 81 Prozent halten helle Kleidung
zum Schutz gegen UV-Strahlen für besonders geeignet, 46 Prozent gehen
davon aus, dass mehrfaches Eincremen die Sonnenschutzzeit verlängert.
Beides sind weit verbreitete Irrtümer. Dies ergab eine repräsentative
emnid-Umfrage, die im Auftrag der Knappschaft unter Eltern mit
Kindern im Alter von bis zu zwölf Jahren durchgeführt wurde. Die
Krankenkasse wollte anlässlich der Sommerferienzeit die größten
Wissenslücken von Eltern bei wichtigen Hautschutzmaßnahmen
herausfinden.
Mehrfaches Eincremen: Die Sonnenschutzzeit wird falsch
eingeschätzt
92 Prozent der Eltern nutzen Sonnencremes, -sprays oder
Sunblocker, um die Haut ihrer Kinder vor Sonnenbrand zu schützen.
Jedoch wird die zeitliche Schutzfunktion dieser Mittel von vielen
überschätzt: 46 Prozent der Eltern glauben, dass sich die Zeit, die
ihre Kinder geschützt in der Sonne bleiben können, durch mehrfaches
Eincremen mindestens um die Hälfte verlängert. Prof. Dr. Szeimies,
Chefarzt der Klinik für Dermatologie am Knappschaftskrankenhaus in
Recklinghausen, zu diesem Irrtum: "Mehrfaches Eincremen ist absolut
zu empfehlen, da nur so der Sonnenschutz, der durch Abrieb, Schweiß
oder Wasser lückenhaft werden kann, bestehen bleibt. Der Zeitraum, in
dem die Haut gefahrlos der Sonne ausgesetzt werden kann, verlängert
sich dadurch aber nicht."
Die richtige Kleidung als UV-Schutz: Geringes Elternwissen
Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Eltern gibt an, dass sie ihre
Kinder mit Kleidung vor der Sonne schützen. 81 Prozent der Eltern
halten helle und 68 Prozent leichte Stoffe für besonders geeignet.
Was viele nicht wissen: Ein weißes T-Shirt aus Baumwolle bietet mit
einem ungefähren Lichtschutzfaktor von 10 nur geringen Schutz. Zum
Vergleich: Dunkle Stoffe aus dichter gewebten Materialien, zum
Beispiel eine schwarze Jeans, haben einen Lichtschutzfaktor von 1000.
Kleidungsstücke aus dunklen, dicht gewebten Stoffen sind damit die
bessere Wahl. Sie absorbieren jedoch die Sonnenstrahlen und speichern
dadurch mehr Wärme, dies kann in besonders heißen Ländern unangenehm
sein. Für Kinder ist daher leichte Kleidung mit spezieller
UV-Schutzfunktion die optimale Wahl.
Schutzbedürftige Kinderhaut - oft unterschätzt
Viele Eltern sind immer noch nicht ausreichend über die spezielle
Schutzbedürftigkeit von Kinderhaut informiert. Zwar geben 41 Prozent
an, dass sie den Aufenthalt ihrer Kinder in der direkten Sonne kurz
halten oder möglichst vermeiden, jedoch glauben 30 Prozent, dass das
Pigmentsystem von Kindern bereits ab dem Kindergarten- oder
Grundschulalter voll ausgebildet ist. Dies ist jedoch erst mit dem
Einsetzen der Pubertät der Fall. Davor arbeiten bei Kindern die
pigmentbildenden Zellen, die für den Sonnenschutz der Haut
hauptverantwortlich sind, noch nicht ausreichend. Prof. Dr. Szeimies
bestätigt: "Zu den größten Irrtümern gehört nach wie vor die
Fehleinschätzung, dass Kinderhaut genau wie die Haut eines
Erwachsenen reagiert. Hier besteht Aufklärungsbedarf!"
Jedes dritte Kind hat mindestens einmal im Jahr einen Sonnenbrand
Anlass zur Sorge gibt die Bilanz zum Thema Sonnenbrand: 36 Prozent
der Eltern bestätigen, dass ihr Kind alleine im letzten Jahr ein- bis
dreimal einen Sonnenbrand hatte. Für Prof. Dr. Szeimies ist dies eine
erschreckend hohe Zahl, denn jeder Sonnenbrand erhöht die
Hautkrebsgefahr um ein Vielfaches. Die Ergebnisse bestätigen die
Knappschaft in ihrem Engagement für mehr Hautschutz und gesunde
Familien. Bereits seit März 2007 bietet die Knappschaft
altersunabhängig ein Hautkrebs-Screening für ihre Mitglieder an und
möchte damit Eltern bei der Hautvorsorge ihrer Kinder unterstützen.
Die Knappschaft gehört zum Verbundsystem der Deutschen
Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Mit rund 1, 7 Millionen
Versicherten zählt sie zu den größten Krankenkassen in Deutschland
und sie ist seit 2007 eine für alle frei wählbare Krankenkasse. Die
Knappschaft blickt auf eine 750-jährige Geschichte zurück. Als
älteste Sozialversicherung der Welt hat die Knappschaft das deutsche
und europäische Sozialsystem entscheidend mitgeprägt. Weitere Infos
unter www.knappschaft.de.
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