47.000 Produkte führt ein durchschnittlicher
amerikanischer Supermarkt. Das Angebot scheint grenzenlos. Doch
betrachtet man die augenscheinliche Vielfalt genauer, zeichnen dafür
nur eine Handvoll Firmen verantwortlich. Das stellen Produzent und
Regisseur Robert Kenner und die Journalisten Eric Schlosser und
Michael Pollan bei ihren Recherchen über den amerikanischen
Lebensmittelmarkt fest.
Wenige große Konzerne beherrschen den Markt. Beispiel Fleisch: Gab
es 1970 noch tausende von Schlachthöfen in den USA, gibt es heute
gerade noch 13. Hühner werden heute in der Hälfte der Zeit wie vor 50
Jahren doppelt so schwer. Dabei nehmen sie so schnell zu, dass die
Knochen die Fleischmassen nicht tragen können und die Tiere alle paar
Schritte umkippen. Hühnerhalter werden durch hohe Kredite abhängig
von den großen Fleischkonzernen. Wer die Tiere nicht nach deren
Vorgaben hält, nämlich in riesigen Hallen ohne Tageslicht, oder wer
Filmteams auf seine Anlage lässt, dem wird der Vertrag gekündigt. Die
gleichen Zustände herrschen auf dem Saatgutmarkt. 90 Prozent aller
Sojabohnen in den USA enthalten Gene, auf die Monsanto ein Patent
hat. Ehemalige Monsanto-Mitarbeiter, die in die Politik gewechselt
sind, waren federführend an der Entscheidung beteiligt, gentechnisch
veränderte Produkte nicht zu kennzeichnen. Mit dem Ergebnis, dass
heute 70 Prozent aller verarbeiteten Produkte in einem amerikanischen
Supermarkt gentechnisch veränderte Zutaten enthalten.
"Es geht nicht nur darum, was wir essen oder um unsere Gesundheit,
sondern darum, was wir wissen dürfen." Dieses Zitat stellen die
Filmemacher an den Anfang des Filmes. Und ziehen am Ende den Schluss:
"Einer der wichtigsten Kämpfe der Verbraucher ist der Kampf um das
Wissen, was in unserem Essen ist und wie es hergestellt wurde." Mit
aller Macht verhindern große Konzerne in Amerika, dass Verbraucher
erfahren, wie ihr Essen hergestellt wird. Kritiker werden mit
Prozessen überzogen und so mundtot gemacht. Auch wenn manche der
geschilderten Zustände zunächst "typisch amerikanisch" scheinen, gibt
es doch viele der gezeigten Entwicklungen auch in Europa. Auch hier
erfahren Verbraucher oft nicht, was hinter dem schönen Schein der
bunten Etiketten steckt.
Film von Robert Kenner (WDR 2008)
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