Derzeit warten allein in Deutschland etwa 12.000 Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Obwohl die Bereitschaft, die Organe nach dem Tod zu spenden, gestiegen ist, setzen sich nach wie vor viele Menschen nicht mit diesem wichtigen Thema auseinander. Das liegt unter anderem daran, dass es für das momentane Leben keine Relevanz besitzt und auch daran, dass sich die Meisten noch nicht festlegen möchten. Auch Unwissenheit und falsche Vorstellungen zum Ablauf einer Organentnahme lassen viele davor zurückschrecken, sich als Organspender zu melden.
Wie verläuft eine Organspende?
Die Entnahme der Organe geschieht nur dann, wenn der Spender eindeutig zugestimmt hat, entweder durch das Ausfüllen des Spenderausweises oder mündlich, gegenüber Familienmitgliedern. Auch muss der Tod des Menschen eindeutig feststehen und durch zwei unabhängige Ärzte bestätigt werden. Das bedeutet, dass die Gehirnfunktion vollständig und unwiederbringlich eingestellt ist und somit die Fähigkeiten des Denkens, der Wahrnehmung, die Atmung zu steuern und die Körperfunktionen zu steuern, verloren ist. Im Falle einer Zustimmung zu einer Organ- oder Gewebespende wird die nächst gelegene Organisationszentrale der DSO, der Deutschen Stiftung Organtransplantation, informiert. Sie ist die Koordinierungsstelle für Organspende in Deutschland. Durchschnittlich werden jedem Spender drei Organe entnommen. Die Organentnahme erfolgt mit der selben chirurgischen Genauigkeit im Operationssaal, wie jede andere Operation auch. Schnitte entstehen nur an den notwendigen Stellen und werden nach der Organentnahme wieder so vernäht, dass es von aussen möglichst kaum erkennbar ist.
Die Entscheidung ist widerrufbar
Was vielen vielleicht nicht bewusst ist, wer sich zur Organspende entscheidet, hat keine Entscheidung auf Lebenszeit getroffen. Durch das Ausfüllen eines neuen Organspendeausweises können Sie Ihre Entscheidung jederzeit wieder rückgängig machen. Denn solch einen Ausweis können Sie auch dann ausfüllen, wenn Sie keine Organe spenden möchten.
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