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Der 22. Juli 2011 hat sich eingebrannt in das Gedächtnis der
Norweger. An diesem Tag schockierte eine unfassbare Tat die Menschen
in dem skandinavischen Land, das so sehr für Freiheit und Toleranz
steht.
Anders Behring Breivik, der sich als Verteidiger Norwegens und
Europas im Kampf gegen Islam und Multikulturalismus sieht, tötete in
einem Jugendlager auf der kleinen Fjordinsel Utöya 69 junge
unschuldige Menschen und verletzte viele weitere schwer. Zuvor hatte
er im Osloer Regierungsviertel mit einer Autobombe acht Menschen
umgebracht.
Breivik wird festgenommen, er gesteht die Taten, plädiert aber auf
nicht schuldig. Ihm droht eine Haftstrafe von 21 Jahren, die
anschließend verlängert werden kann. Oder er wird in einer
psychiatrischen Klinik untergebracht.
Seit Mitte April 2012 läuft der Prozess, der viele Wunden bei
Opfern und Angehörigen wieder aufreißt. Es gibt schockierende
Zeugenaussagen über die Morde. Aber es gibt auch die Fernsehbilder
des eiskalt lächelnden Breivik aus dem Gericht. Bühne für einen
Massenmörder? Der Prozess wird zum internationalen Medienereignis -
dabei erhoffen sich die meisten Norweger ein hartes, aber faires
Urteil.
Am 22. Juli 2012, dem ersten Jahrestag der Morde, gedenkt Norwegen
der Opfer mit einem Staatsakt.
Film von Hermann Bernd, ZDF-Studio Kiel, PHOENIX 2012
Wiederholungen: Samstag, 28. Juli 2012, 7.30 Uhr und 11.30 Uhr.
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