Der so genannte Bluterskandal, bei dem sich vor
annähernd 30 Jahren viele Empfänger von Blutkonserven und
Blutprodukten mit dem HI-Virus infiziert haben und der damals die
Bundesrepublik Deutschland erschütterte, ist Thema eines
Fernsehfilms, den das ZDF und die Produktionsfirma Zeitsprung
Pictures realisieren. Regisseur René Heisig, der gemeinsam mit
Kai-Uwe Hasenheit das Drehbuch geschrieben hat, inszeniert den Film
mit dem Arbeitstitel "Blutgeld". Als Produzenten zeichnen Michael
Souvignier und Mark Horyna, für die ZDF-Redaktion Günther van Endert
verantwortlich. Die Dreharbeiten sollen im Oktober 2012 in
Nordrhein-Westfalen beginnen.
"Ich freue mich sehr, dass die Firma Zeitsprung diesen brisanten
Stoff für das ZDF verfilmt", so Reinhold Elschot, Fernsehfilm-Chef
des ZDF. "Der Produzent Michael Souvignier hat durch Filme wie
'Contergan' und 'Frau Böhm sagt nein' gezeigt, welche Qualität
zeitgeschichtliche Stoffe im Fernsehen haben können, und bei
Regisseur René Heisig ist das Projekt in besten Händen."
Darum geht es in "Blutgeld": In den 70er Jahren leiden drei Brüder
an Hämophilie, der Bluterkrankheit. Jede Verletzung hat
lebensbedrohliche Blutungen zur Folge - bis das neue Medikament
"Faktor VIII" auf den Markt kommt. "Faktor VIII" wird aus dem Blut
von Spendern gewonnen und erlaubt Ralf, Andy und Stephan endlich, wie
ganz normale Jugendliche zu leben. Kaum ein Jahrzehnt später macht
die Nachricht von einer neuen Infektionskrankheit die Runde, die vor
allem Homosexuelle, aber auch Bluter befällt. Die Aids-Epidemie ist
plötzlich das Schreckgespenst der Gesellschaft, Infizierte werden wie
Aussätzige behandelt. Als die Brüder erfahren, dass sie HIV-positiv
sind, beginnt für sie ein Kampf gegen die ständige Angst - vor dem
Ausbruch der Krankheit und vor der Entdeckung als Infizierte, die
eine totale soziale Ausgrenzung nach sich zieht. Als Ralf entdeckt,
dass die Infektion der Bluterpatienten das Resultat eiskalten Kalküls
der Pharmafirmen ist, nimmt er gemeinsam mit der jungen Ärztin Eva
seinen Kampf gegen die scheinbar übermächtigen Institutionen der
Pharma-Industrie auf.
In den 80er Jahren waren mehr als 1000 Menschen an Aids gestorben,
weil sie mit verseuchtem Blutplasma behandelt worden waren; der
Skandal wurde bis heute nicht richtig aufgearbeitet.
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