Der Hörtest für Neugeborene, den Eltern seit 2009
durchführen lassen können, zeigt offenbar Wirkung: Bei Babys wird
mittlerweile deutlich früher erkannt, ob sie schlecht hören können.
Daten der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen: 2007 haben
durchschnittlich vier von 10.000 TK-versicherten Kindern im Alter bis
zu einem Jahr erstmalig ein Hörgerät verschrieben bekommen. 2011
waren es bereits rund sieben je 10.000. "Damit hat sich die Anzahl
der betroffenen Kinder fast verdoppelt", sagt Sabine Hilker, die bei
der TK für die Hörgeräteversorgung zuständig ist.
Je früher ein Hörschaden festgestellt und behandelt wird, desto
besser kann man den Kindern helfen. Bei Babys und Kleinkindern ist
Vorsorge besonders wichtig. Nur Kinder, die gut hören, können
problemlos sprechen lernen. Zudem entwickelt sich das Gehirn erst
dann optimal, wenn das Kind genügend Sinnesreize über alle Kanäle wie
Augen, Ohren oder Tastsinn erhält. Auch wenn die Kinder heranwachsen,
sollten Eltern darauf achten, ob ihre Kinder gut hören können. Häufig
fallen Hörprobleme erst beim Schulanfang auf. 2011 bekamen
durchschnittlich fast acht von 10.000 TK-versicherten Sechs- und
Siebenjährigen erstmals ein Hörgerät. Vorsicht gilt auch
beispielsweise bei Mittelohrentzündungen, von denen fast ein Drittel
aller Kinder bereits bis zum dritten Lebensjahr betroffen ist. In der
Folge kann es im schlimmsten Fall zum Hörverlust kommen. Daher rät
die TK den Eltern, mit ihren Kleinen gleich zum Kinderarzt zu gehen,
sobald die Ohren schmerzen. Wenn Mittelohrentzündungen häufiger
auftreten oder besonders schwerwiegend sind, kann es sinnvoll sein,
mit dem kleinen Patienten zum Hals-, Nasen- und Ohrenarzt zu gehen.
Er kann mit seinen diagnostischen Möglichkeiten frühzeitig
Schädigungen erkennen.
Zudem hat die Lärmbelästigung in den vergangenen Jahren stark
zugenommen. Sabine Hilker: "Schon Kleinkinder sind heutzutage lauten
Ge-räuschen wie zum Beispiel vom Straßenverkehr oder Fernseher
ausgesetzt. Bei den Jugendlichen sind es vor allen Dingen technische
Geräte wie Handy und MP3-Player, die dem Gehör bei Dauerberieselung
langfristig schaden können. Ein MP3-Player erreicht durchschnittlich
einen Pegel von 95 Dezibel. Ab 85 Dezibel gilt Lärm bereits als
gehörschädigend."
Im Innenohr befinden sich viele kleine Härchen - sogenannte
Haarsinneszellen - mit denen der Schall aufgenommen wird. Wie bei
einem Rasen schadet es nicht, wenn man einmal drüber läuft. Aber geht
man zehn Mal über dieselbe Stelle, bricht der Rasen ab. "Wer
regelmäßig viel und laut Musik hört, bei dem brechen nach und nach
die Haarsinneszellen ab. Diese wachsen nicht mehr nach. Das bedeutet,
Hörverlust ist nicht heilbar", so Hilker. Deswegen sollten besonders
Jugendliche beim Musikhören zwei Regeln beachten: den Regler nicht
auf volle Lautstärke drehen und immer wieder Musikpausen einlegen,
damit sich das Ohr wieder erholen kann.
Zwar kann ein gutes Hörgerät das gesunde Ohr nie ersetzen, doch im
Fall der Fälle gibt es die passende Hilfe: Für schwerhörige Kinder
und Jugendliche unter 18 Jahren übernimmt die TK die Kosten für
digital programmierbare Hörhilfen komplett ohne Zuzahlung.
Weitere Informationen zur Hörgeräteversorgung bietet die
TK-Homepage unter www.tk.de (Webcode 039768). Dort gibt es auch
Informationen rund um das Thema Schwerhörigkeit (Webcode 031004).
Hinweis für die Redaktion:
Weitere Informationen rund um das Thema Schulanfang enthält der
TK-Medienservice "Jetzt geht's los: Abc-Schützen starten ins
Abenteuer Schule", der unter www.presse.tk.de mit Fotos und
Infografiken zum kostenlosen Download steht.
Pressekontakt:
Gabriele Baron, TK-Pressestelle
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