fit und munter - TU Berlin: Wissenschaft auf einen Klick und Blick

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TU Berlin: Wissenschaft auf einen Klick und Blick

Gesundheitsforscher der TU Berlin wollen, dass ihre Forschungsergebnisse verstanden werden. Dafür gehen sie neue Wege bei der Vermittlung. Die Resultate einer internationalen Pflegestudie präsentieren sie grafischübersichtlich im Internet
Forschungsergebnisse werden oft nicht so aufbereitet, dass sie diejenigen erreichen, für die sie interessant sind. Sie verschwinden kompliziert geschrieben in wissenschaftlichen Journalen oder verhallen von der Öffentlichkeit ungehört auf Konferenzen. Nun haben Forscher der TU Berlin etwas Neues versucht und ihre Resultate so dargestellt, dass es Spaß macht, sie zu lesen. Die TU-Wissenschaftler erstellten eine Internet-Seite www.pflege-wandert-aus.de. Dort werden die Ergebnisse ihrer Untersuchungen verständlich, übersichtlich und grafisch ansprechend vermittelt. Auf diesem Wege wird versucht, Forschungsergebnisse an weniger Forschungsinteressierte zu transportieren und eine höhere Aufmerksamkeit für pflegerelevante Probleme in Deutschland zu schaffen.

Über den Web-Auftritt erhalten Pflegekräfte schnell und einfach Fakten an die Hand auf die Frage, ob sich in der stationären Pflege in Deutschland eine Abwanderung in andere Länder aus beruflichen Gründen tatsächlich lohnt. Eine verstärkte Abwanderung von Fachkräften aus Deutschland würde hierzulande eine weitere Verschärfung des ohnehin schon bestehenden Fachkräftemangels bedeuten. Die Frage, inwieweit die Situation in Deutschland schlechter ist als in den fünf beliebten Zielländern Niederlande, Norwegen, Schweiz, England und Schweden, wird anhand von fünf sogenannten Push-Faktoren beantwortet. Push-Faktoren sind Gründe, die Personen dazu bewegen, ihr Heimatland zu verlassen, um in einem anderen Land Fuß zu fassen. Gründe dafür sind in Deutschland zum Beispiel fehlende Anerkennung oder niedriges Gehalt.

Die Informationen der Internetpräsenz basieren auf Forschungsergebnissen der internationalen Pflegestudie RN4Cast (Registered Nurse Forecasting), die unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Busse am Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der TU Berlin durchgeführt wurde. Das Homepage-Konzept erstellten Britta Zander, wissenschaftliche Mitarbeiterin am TU-Fachgebiet, und der Kreativdirektor Mark T. Drexler.

Die Studie ergab, dass das Pflegepersonal in einigen der untersuchten europäischen Länder - wie in der Schweiz - die Situation im eigenen Land zum Teil deutlich besser einschätzt als Pflegekräfte in Deutschland. Aber nicht alle Hoffnungen und Erwartungen an bessere Arbeitsbedingungen lassen sich in den Wunschländern erfüllen. So sind Pflegerinnen und Pfleger in England mit dem Gehalt zwar wesentlich zufriedener als in Deutschland, aber dafür ist ein deutlich größerer Anteil in England von Burnout betroffen (42 Prozent). In Deutschland ist ein Drittel der Pflegekräfte Burnout-gefährdet.

Um in den nächsten Jahren eine weitere Abwanderung von deutschen Pflegekräften zu verhindern, muss der Pflegeberuf attraktiver werden, und die Arbeitsbedingungen müssen sich deutlich verbessern. Dafür würde es sich lohnen, über den Tellerrand hinaus auf erfolgreiche Initiativen anderer Länder zu schauen, in denen das Pflegepersonal zufriedener ist.

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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dipl.-Kffr. Britta Zander, Research Fellow, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Institut für Technologie und Management der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Tel.: 030/314-28422, Fax: 030-314-28422, E-Mail: info@pflege-wandert-aus.de, http://www.mig.tu-berlin.de, www.facebook.com/mig.tuberlin, https://twitter.com/tubhealth
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