fit und munter - Kalter Schatz für die Forschung

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Kalter Schatz für die Forschung

Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer besucht das modernste Tiefkühllager für Rückstellproben Europas (Wiesentheid/Würzburg)
Dr. Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken, besuchte heute mit seinen zuständigen Mitarbeitern das Produktions- und Logistikzentrum des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes in Wiesentheid. Die Führung durch das Produktionszentrum - das Herzstück des Blutspendedienstes - zeigt den eindrucksvollen Weg des Blutes vom Spender bis zum Empfänger. Auch der Blick ins Tiefkühllager ist sehenswert: Dort lagern vier Millionen Plasmaproben von 400.000 bayerischen Blutspendern im Dienst der Forschung.

Täglich organisiert der Blutspendedienst (BSD) 22 Spendetermine in Bayern. Immerhin benötigt er jeden Tag 2.400 Blutspenden, um damit Patienten in über 400 bayerischen Kliniken und transfundierenden Arztpraxen mit Blutpräparaten zu versorgen. Die am Tag gesammelten Blutspenden werden von Nachtfahrern nach Wiesentheid gebracht, wo ein Laborteam die Blutspenden auf Krankheiten hin untersucht und aufbereitet. "Die Produktion beginnt bereits um 3 Uhr nachts. Denn das Blut muss innerhalb von 24 Stunden getestet und verarbeitet werden, damit es im frischem Zustand gekühlt und die freigegebenen Blutpräparate dann an unsere fünf regionalen Standorte ausgeliefert werden können", erläutert Dr. med. Franz Weinauer, Ärztlicher Direktor des Blutspendedienstes.

Hinter der Versorgung Bayerns mit Blutpräparaten steckt ein hoch komplexes System. "Der Blutspendedienst ist eine grundlegende Stütze für das Gesundheitswesen in Bayern", betont der Regierungspräsident von Unterfranken Dr. Paul Beinhofer. "Ohne den BSD könnte die medizinische Versorgung in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen nicht gewährleistet werden." Doch der BSD ist nicht "nur" Blutspendedienst im klassischen Sinne, sondern auch pharmazeutisches Unternehmen und innovatives Forschungszentrum zugleich. Mit seiner 2006 gegründeten "Biobank der Blutspender" leistet der Blutspendedienst einen einzigartigen Beitrag zur biomedizinischen Forschung. Das große Potential der Biobank liegt in der Erforschung von Biomarkern, die in einem frühen Stadium von Erkrankungen im Blut nachgewiesen werden können. "Besonders lohnend für alle Seiten ist es, wenn dieser Ansatz mit Aktionen zur Früherkennung und Prävention von Krankheiten bei unseren Blutspendern verbunden werden kann", erklärt Georg Götz, Geschäftsführer des BSD.

Mit derzeit vier Millionen tiefgekühlten Plasmaproben von 400.000 bayerischen Blutspendern verfügt der BSD über eine der größten Probensammlungen weltweit. Und täglich kommen mehr als 2.000 Proben dazu. "Diese Sammlungen von biologischen Proben und die Speicherung der damit verbundenen Daten erlauben uns, die Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zu verbessern", erläutert Dr. Silke Martin, Abteilungsleiterin der Biobank der Blutspender.
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