Epilepsie bei Hunden und Katzen
Die Katze wird für kurze Zeit starr, das Verhalten verändert sich augenblicklich, die Pupillen sind weit geöffnet, sie fährt ihre Krallen aus und beginnt zu fauchen. Es beginnt der Krampfanfall. Dieser wird oft für einige Sekunden unterbrochen und die Katze jagt durch den Raum oder sie verharrt knurrend in ihrem Versteck. Selten tritt Aggressivität auf, meist ist die Katze ebenso erschrocken über ihr Verhalten wie wir.
Hunde bleiben plötzlich wie angenagelt stehen, stürzen ineinander und strecken die Gliedmaßen weit von sich. Kurze Zeit später verkrampft sich der Hundekörper, die Beine zucken, der Kopf wird verdreht, der Blick ist starr, die Pupillen erweitert. Manchmal wird Harn oder Kot beim Anfall abgesetzt, aus dem Maul kommt schaumiger Speichel.
Hunde sind in der Regel noch einige Zeit benommen und erschöpft durch den Krampfanfall; Katzen gehen unmittelbar wieder in den normalen Alltag über.
Die zeitlichen Abstände der Anfälle sind verschieden und variieren nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch bei dem betroffenen Tier selbst.
Anfälle können mehrmals täglich, wöchentlich, im Abstand von mehreren Monaten oder auch Jahren auftreten.
Hunde sind weitaus öfter betroffen als Katzen.
Ursachen
Es kann eine genetisch bedingte Disposition bzw. auch Epilepsie Erkrankung vorliegen. Liegt diese vor, treten die Anfälle oft schon in sehr jungem Alter auf. Man nennt diese Form der Epilepsie die idiopathische Epilepsie.
Bei dieser Form der Epilepsie verspricht eine Therapie wenig Erfolg, da diese angeborenen Formen in der Regel nicht beeinflussbar sind.
Die meisten Erkrankungen werden jedoch im Laufe des Lebens erworben als Folgen einer Gehirnhautentzündung, eines Tumors oder eines schweren Traumas. Diese Form nennt man die symptomatische Epilepsie.
Auch tritt Epilepsie infolge von Entgleisungen des Stoffwechsels, Hormonimbalancen oder Vergiftungen auf.
Als konkrete Auslöser dieser chronischen Gehirnerkrankung gelten psychische Erregung, kurzfristige Stoffwechselbelastung und Umstellung des Hormonhaushalts.
Die Epilespie tritt nicht allein infolge einer Störung des zentralen Nervensystems auf, sondern wird durch eine Funktionsstörung der Leber beeinträchtigt. In der Leber entstehen Giftstoffe, die über die Blutbahn ins zentrale Nervensystem gelangen. Dort werden die Neurotransmitter blockiert und vermitteln ein nicht mehr funktionierendes Übertragungsmuster einiger Nervenimpulse, welche die Anfälle provozieren.
Lebensgefährlich ist im Grunde jeder eptileptische Anfall. Besonders gefährlich dann, wenn sich die Krämpfe in kurzen Zeitabständen wiederholen. Zu der Gefahr des Krampfanfalls an sich kommt die Gefahr der Selbstverletzung, die nicht zu unterschätzen ist.
Eine Unterteilung wird nochmals gemacht in partielle oder fokale Epilespie; hier wird zwischen einfachen, komplexen und Anfällen mit sekundärer Generalisation unterschieden. Die einfachen fokalen Anfälle sind häufig unkontrollierte Bewegungen der Gliedmaßen oder auch ein Kopfschütteln des betroffenen Tieres. Unmotiviertes Bellen, Zuckungen einzelner Körperteile, Fliegenschnappen ebenso wie zwanghaftres im Kreis Laufen stellen komplexe Anfälle als Verhaltensauffälligkeiten dar. Eine Abgrenzung dieser relativ harmlosen Form der Epilepsie von speziellen Verhaltensmustern des individuellen Tieres ist oft schwierig.
Die generalisierte Epilepsie wird in verschiedene Gruppen unterteilt und diese nochmals in verschiedene Phasen.
Der häufigste Anfallstyp ist der tonisch-klonische Grand-mal-Anfall.
Hier werden folgende Phasen unterteilt:
Prodromalstadium:
Leichtere Veränderungen des Wesens, beispielsweise Starren ins Leere.
Die Aura: Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit, Ängstlichkeit.
Der Iktus:
Dies ist der eigentliche Anfall. Er beginnt in der Regel mit Zuckungen, dann folgen generalisierte Krämpfe, Kieferschlagen, Harn- und Kotabsatz, Speicheln, massive Zuckungen der Gliedmaßen und Muskulatur.
Besteht der Iktus länger als 30 Minuten oder wiederholen sich die Krampfanfälle innerhalb von kurzer Zeit spricht man von Status epilepticus. Dieser ist immer lebensbedrohend und ein Notfall!
Eine weitere Unterteilung folgt dann in Postiktus, dieses Stadium geht von einigen Minuten bis zu Tagen, das Tier zeigt Erschöpfungszustände, Desorientierung und manchmal unbegründete Aggressivität.
Therapieformen
Epilepsie ist bis heute noch weitgehend unerforscht. Aus diesem Grunde wird die Unterdrückung der Anfälle und der Krampfbereitschaft der Ansatz einer veterinärmedizinischen Therapie sein.
Jedes Tier reagiert in Bezug auf Nebenwirkungen anders. Abgewägt werden sollte, ob die Nebenwirkungen tolerierbar sind oder nicht. Entstehen tiefgreifende und lebensbedrohliche Nebenwirkungen, so werden diese ebenso wenig hinzunehmen sein, wie die Epilepsie Erkrankung selbst. Sind die Nebenwirkungen des Medikaments lebensbedrohlich, so bedrohen diese das Leben des betroffenen Tieres gegebenenfalls mehr als die Epilepsie, was dazu führen sollte, andere Therapiemethoden auszuprobieren.
Auch ist die Gefahr gegeben, dass sich der Organismus an die tägliche Unterdrückung der Krampfanfälle durch Medikamente gewöhnt, so dass keine bzw. immer weniger Wirkung mit diesen erzielt wird.
Mittel der Wahl der veterinärmedizinischen Therapie ist Phenobarbital, ein Barbiturat; enthalten in den Produkten Luminal und Luminaletten. Neben der Therapie der Epilepsie wird Phenobarbital in der Narkosevorbereitung angewandt.
Da die Wirkung von Phenobarbital stark dosierungsabhängig ist, von Beruhigung über eine leichte Dämpfung des Bewusstseins bis zur Betäubung reicht, ist die Dosierung unbedingt vorsichtig vorzunehmen und gezielt einzusetzen.
Die möglichen Nebenwirkungen bei falscher Dosierung reichen über Atemlähmung bis zum Kreislaufversagen und Nierenschädigung.
Erwähnenswert ist, dass es kein Gegenmittel bei einer Überdosierung gibt.
Treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, so ist unbedingt die Dosierung zu reduzieren!
Mir werden grundsätzlich die Tiere vorgestellt, bei denen
entweder Luminal bzw. Luminaletten (gängiges veterinärmedizinisches Präparat zur Behandlung der Epilepsie) keine zufriedenstellende Wirkung erzielt, oder die Tiere, die an schwerwiegenden Nebenwirkungen leiden, so dass versucht werden soll, die Therapie auf eine nebenwirkungsfreie Therapie umzustellen. Auch wird manchmal die Bitte an mich heran getragen, dass nach Besprechung mit dem Tierarzt und Aufklärung eventueller Nebenwirkungen vorab versucht werden soll, die Epilepsie homöopathisch zu therapieren.
Je nach Lagerung der Krankheitsgeschichte wird dann entweder die ersten Wochen neben Luminal homöopathisch therapiert und im Laufe der Zeit das veterinärmedizinische Medikament immer weiter reduziert oder sofort umgestellt von Luminal auf eine homöopathische Therapie, oder aber, vorab versucht, die Epilepsie homöopathisch zu behandeln, damit ggf. auf Luminal gänzlich verzichtet werden kann. Der am wenigsten schönste Fall ist natürlich der, indem Luminal überhaupt nicht vertragen wird und die Therapie von jetzt auf gleich umgestellt werden muss, da die weitere Gabe von Luminal keinesfalls akzeptabel erscheint. Hier ist die homöopathische Therapie meist die einzige Alternative, die andere Alternative heißt hier: keine Therapie, was natürlich keine Alternative für das betroffene Tier darstellt!
Die Erfahrungen einer homöopathischen Therapie sind durchweg gut, wenn die Mittel richtig, das heißt auf das spezielle und individuelle Tier, abgestimmt werden. Eine völlige Anfallsfreiheit wird jedoch selten erlangt, in der Regel werden die Anfälle allerdings bedeutend weniger, das heißt, die Zeiten zwischen den Anfällen werden länger. Ein Hund beispielsweise, welcher vor der Medikation mit Luminal und auch mit Luminal (hier hat Luminal offensichtlich keine Wirkung erzielt, es wurden verschiedene Dosierungen ausprobiert) mehrere Anfälle täglich hatte, was selbstverständlich einen sehr extremen Fall darstellt, hatte unter homöopathischer Therapie in den Folgejahren ca. alle 1 – 3 Monate einen
– leichten – Anfall. Dieser Erfolg war sehr gut; bedenkt man, dass er vorher ca. 2 Anfälle täglich hatte und diese von einer solchen Schwere, dass er sich immer wieder selbst verletzte; beispielsweise schlug er sich bei einem Krampfanfall mehrere Zähne aus.
Die homöopathische Therapie greift in das gesamte Stoffwechselgeschehen ein, was heißt, Wert wird vor allem auf eine gründliche Entgiftung und Ausleitung gelegt und auf eine Stärkung sowie Unterstützung der Leberfunktion. Weiterhin wird die Enzymtätigkeit der Leber angeregt. Alle darauf aufbauenden homöopathischen Mittel werden dann je nach Erkrankungsbild passend zum Arzneimittelbild ausgewählt; dies gilt auch für die Potenzen sowie die Häufigkeit der Gabe der entsprechenden Mittel.
Weiterhin arbeiten wir bei Epilepsie grundsätzlich mit Nosoden, das heißt Organpräparaten. Zum Einsatz kommt hier Cerebrum (Gehirn) sowie Hepar (Leber). Auch der Stoffwechsel an sich wird durch entsprechende Mittel angeregt.
Ernährung/Psyche/sonstige Faktoren
Grundsätzlich wird auch ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung gelegt:
Die Ernährung sollte naturbelassen ohne Zusatzstoffe und synthetische Stoffe gestaltet werden sowie auch weniger tierisches Eiweiß, sondern mehr pflanzliche Kohlenhydrate beinhalten.
Da der Leberstoffwechsel mit der Epilepsie in Zusammenhang zu stehen scheint, ist auf eine stetige leberschonende Entgiftung und Unterstützung der Leber Wert zu legen. Auch die Nierentätigkeit ist unterstützenswert.
Als Unterstützung in der Fütterung empfehlen wir unser Ergänzungsfuttermittel Leber & Nieren; welches im Wege der Fütterung für eine schonende Entgiftung und Unterstützung der entsprechenden Organe sorgt.
Gerade bei der Epilepsie Erkrankung ist in ganz besonderer Weise auch die Psyche über das zentrale Nervensystem beteiligt. Daher legen wir Wert auf feste Tagesabläufe und eine ruhige und stressfreie Umgebung unseres Patienten. Eine Umgebung, ein Haushalt, welcher dem Tier zusätzlichen Stress bereitet durch beispielsweise häufige Besuche, laute Geräusche, keine festen Tagesabläufe usw. ist mehr als kontraproduktiv für das gesamte Krankheitsgeschehen. Dies gilt insbesondere natürlich für fremde Umgebungen mit fremden Menschen, Tierheimtiere sind durch die Besonderheiten der Unterbringung derart stressig untergebracht, dass eine Therapie eine neue Umgebung mit ruhigerem Umfeld miteinbeziehen sollte.
Überregionale Therapiemöglichkeiten
Ich arbeite überregional mit der Biofeld-Haaranalyse; das heißt, Tiere können in aller Welt, ganz unabhängig vom Wohnort, behandelt werden. Meine Patienten leben somit unter ganz verschiedenen Bedingungen, beispielsweise in Mexiko, Italien, Frankreich und Spanien, wie auch in Finnland, Polen, Schweden und in angrenzenden Ländern.
Auch diese unterschiedlichen Bedingungen sind immer wieder neue Herausforderungen, müssen immer wieder individuell bedacht und durchdacht werden; schön ist, die Therapie ganz verschiedener Erkrankungen (nicht nur der Epilepsie, unterschiedliche Erkrankungen werden behandelt) ist in aller Welt umsetzbar und nicht begrenzt auf die unmittelbare Umgebung.