Es ist mal wieder so weit: mehrmals stündlich zur
Toilette, verbunden mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Ein
Fünftel der Blasenentzündungen kehrt trotz erfolgter Behandlung immer
wieder. Aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre sind vor allem Frauen von
dem lästigen Leiden betroffen. Schulmedizinisch wird hier meist
prophylaktisch eine dauerhafte Antibiotikatherapie, häufig über
mehrere Monate, empfohlen. Diese kann helfen, schädigt jedoch auch
die nützlichen Darmbakterien und schwächt damit unser Immunsystem.
"Auch die Naturheilkunde bietet eine Reihe von wirksamen Ansätzen zur
Behandlung von immer wiederkehrenden Blasenentzündungen", erklärt der
Urologe Dr. Andreas Lucas, Dietzenbach. Dazu gehören zum Beispiel
pflanzliche Medikamente, die mikrobiologische Therapie, Akupunktur
und Homöopathie.
"Wer pflanzliche Arzneimittel nimmt, sollte die hochdosierten
klinisch getesteten Produkte aus der Apotheke bevorzugen", führt der
Urologe weiter aus. Viele, nicht als Arzneimittel zugelassene,
Produkte seien zu niedrig dosiert und wirkten dann nicht. Eine
wirksame, pflanzliche Hilfe bei immer wiederkehrenden
Blasenentzündungen sind zum Beispiel die Senföle aus
Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel in kombinierter Form
(Apotheke). Eine sechsmonatige Studie hat gezeigt, dass die Senföle
die Rückfallquote bei Blasenentzündungen signifikant verringern
können (1). Pflanzliche Antibiotika, wie die Senföle, können über
lange Zeit und sogar vorbeugend gegen Blasenentzündungen eingenommen
werden, denn die pflanzlichen Wirkstoffe sind gut verträglich.
Resistenzen wurden bisher auch nach Langzeittherapie nicht
beobachtet.
Weitere naturheilkundliche Ansätze
Auch eine vorbeugende Behandlung mit Milchsäurebakterien
(Laktobazillen) kann die Zahl der wiederkehrenden Blasenentzündungen
vermindern, wie eine Studie belegt (2). Unklar ist derzeit noch,
wodurch diese Wirkung ausgelöst wird. Möglicherweise hat die durch
die Milchsäurebakterien veränderte Darmflora eine schützende Wirkung.
"Es gibt Untersuchungen aus Norwegen - allerdings ohne besonders
sicheren Aussagegrad - die darauf hindeuten, dass auch die Akupunktur
das Wiederauftreten von Blasenentzündungen vermindern kann", erklärt
der Urologe. Durch das Stechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte
werden entzündungshemmende und heilende Hormone freigesetzt. Der
hervorgerufene Reiz aktiviert zudem körpereigene Heilungskräfte, so
dass der Organismus gezielt dazu angeregt wird, sich selbst wieder
ins Gleichgewicht zu bringen (3).
"Auch Versuche mit homöopathischen Medikamenten sind
gerechtfertigt", so Lucas. Bei immer wiederkehrenden
Blasenentzündungen, sollte eine konstitutionelle (ganzheitliche)
homöopathische Therapie gewählt werden. Wissenschaftliche
Untersuchungen ausreichender Qualität liegen hierzu jedoch nicht vor.
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Literatur:
(1) Albrecht, U. et al.: Eine randomisierte, Placebo-kontrollierte
Doppelblindstudie eines pflanzlichen Arzneimittels aus
Kapuzinerkresse und Meerrettich in der Prophylaxe von rezidivierenden
Harnwegsinfekten, Curr Med Res Opin 23(10): 2415-2422 (2007)
(2) Marielle A. J. Beerepoot et al., Lactobacilli vs Antibiotics
to Prevent Urinary Tract Infections: A Randomized, Double-blind,
Noninferiority Trial in Postmenopausal Women, Arch Intern Med.
2012;172(9):704-712. doi:10.1001/archinternmed.2012.777
(3) http://ots.de/psIM9
Pressekontakt:
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Frank Etzel,
T: 06196 / 77 66 - 113, etzel@cgc-pr.com