Über 20.000 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer diskutieren auf der Internationalen Aids-Konferenz über
neue Erfolge und Chancen Aids einzudämmen. Das immer wiederkehrende
Motiv ist "We can stop AIDS!". Möglich ist dies nach einhelliger
Meinung von Forschern, Programmverantwortlichen und mittlerweile auch
Politikern wenn erfolgreiche Ansätze und wissenschaftliche
Erkenntnisse umgesetzt werden. Dazu werden wachsende finanzielle
Ressourcen benötigt.
"Die bisherigen Ergebnisse der Konferenz ermutigen uns. Wir haben
jetzt die historische Chance eine nachhaltige Wende herbeizuführen",
so Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.
"Derzeit droht aber diese Gelegenheit zu verstreichen: Trotz Zuwachs
der Gelder aus Ländern des globalen Südens fehlen laut UNAIDS ca. 7
Milliarden US Dollar jährlich".
Unverantwortlich sind aus Sicht des Aktionsbündnisses die sehr
niedrigen und stagnierenden Finanzmittel der Bundesregierung für die
Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern im Bereich HIV und Aids. So
ist der Beitrag Frankreichs gemessen an der Wirtschaftskraft 70%
höher als der deutsche, Großbritanniens Beitrag sogar dreimal so
hoch. Das Gleiche gilt auch für die Niederlande.
"Es kann nicht sein, dass Deutschland bei der Unterstützung der
weltweiten Bewältigung der HIV-Epidemie hinter vergleichbaren
Industrieländern zurückbleibt. Wir fordern daher eine Erhöhung des
deutschen Beitrags zum Globalen Fonds auf mindestens 400 Millionen
Euro im Jahr. Dies wäre eine der deutschen Wirtschaftskraft faire
Summe, um sich angemessen an der Deckung des Finanzbedarfs zu
beteiligen", so Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen
AIDS.
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria
ist das weltweit wichtigste multilaterale Finanzierungsinstrument im
Gesundheitsbereich. Er ermöglichte ca. 3,3 Millionen Menschen
Behandlung mit AIDS-Medikamenten und 8,6 Millionen Menschen die
Behandlung von Tuberkulose. Außerdem konnte der Globale Fonds 230
Millionen Moskitonetze zur Malaria-Prävention verteilen.
In den letzten zwei Jahren gab es immer wieder Diskussionen, den
deutschen Beitrag zum Globalen Fonds zu kürzen. Das Aktionsbündnis
gegen AIDS begrüßt ausdrücklich, dass die Bundesregierung zumindest
den zugesagten Beitrag von 200 Millionen Euro fest in den
Bundeshaushalt für das kommende Jahr eingestellt hat. Der vorgesehene
Umfang reicht aber bei weitem nicht aus.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 280 lokalen Gruppen. Eines seiner zentralen Anliegen ist eine
Verbesserung des Zugangs zu Aids-Medikamenten.
Pressekontakt:
Presse- und Interviewanfragen: Beate Ramme-Fülle vor Ort in
Washington, rammefuelle@aids-kampagne.de, Tel: 01-202-213-2450