Magazin Reader's Digest analysiert den Zustand
des Trinkwassers in Deutschland und gibt Tipps, was man selbst für
sauberes Wasser tun kann
Wenn der Sommer da ist und die Hitze sich ausbreitet, wächst auch
der Durst. Viele Menschen greifen dann gerne zum Wasser - ob aus der
Flasche oder der Leitung. Wie gut aber ist das Leitungswasser in
Deutschland, wo lauern Gefahren, was sollte man vermeiden? Das
Magazin Reader's Digest gibt in seiner August-Ausgabe passend zur
Sommerzeit viele wertvolle Tipps. Grundsätzlich gilt: Die
Trinkwasserqualität gilt sowohl in Deutschland als auch in Österreich
als ausgezeichnet. "Bei fast allen mikrobiologischen und chemischen
Kriterien werden die rechtlichen Vorgaben zu mehr als 99 Prozent
eingehalten", sagt Dr. Ingrid Chorus, Abteilungsleiterin Trink- und
Badewasserhygiene beim deutschen Umweltbundesamt. Die deutsche
Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass die bundesweit mehr als 6000
Wasserwerke das Trinkwasser ständig auf knapp 60 chemische,
physikalische und mikrobiologische Parameter hin überprüft.
Dennoch gilt es laut Magazin Reader's Digest einige Regeln zu
beachten. So sollte man das Wasser ablaufen lassen, wenn es länger
als vier Stunden in der Hausleitung gestanden hat. Denn für sämtliche
Schadstoffe sind in dem sogenannten Stagnationswasser höhere
Belastungen zu finden als bei Wasser, das frisch aus der Leitung
kommt und in der Regel kühler ist. Wer zuhause einen
Warmwasserspeicher hat, sollte diesen regelmäßig reinigen lassen.
Damit sich keine gefährlichen Erreger bilden, ist es zudem ratsam,
die Mindesttemperatur von 60 Grad einzuhalten. Gleichfalls wird
empfohlen, den Filter an der Wasseruhr, der größere Schmutzpartikel
aufhalten soll, regelmäßig zu spülen.
Eine klare Absage erteilen die Experten der Entsorgung von
Arzneimitteln über das WC oder den Ausguss in Küche bzw. Bad.
Stattdessen sollten überzählige oder abgelaufene Medikamente bei
Sondermüllstellen oder in der Apotheke abgegeben werden. Überhaupt
könnten Arzneimittel zum Problem der Zukunft für das Wasser werden.
Während es vor einigen Jahren eher noch darum ging, wie stark das
Trinkwasser durch Nitrat oder Pflanzenschutzmittel belastet ist,
werden inzwischen immer öfter Rückstände von Arzneimitteln im Wasser
nachgewiesen. Bis zum Jahr 2040 erwarten Fachleute eine Zunahme des
Medikamentenverbrauchs um bis zu 20 Prozent. Zwar bleiben die meisten
Arzneimittelsubstanzen in den Kläranlagen hängen oder sind biologisch
abbaubar, von einigen finden sich aber Spuren im Wasser. Vor allem
das Schmerz- und Rheumamittel Diclofenac, aber auch andere
Schmerzmittel, Medikamente gegen Epilepsie, Betablocker sowie
Fettsenker werden immer wieder nachgewiesen. Zwar sehen Experten
keinen Grund zur Beunruhigung und halten die Qualität des
Trinkwassers in Deutschland nach wie vor für sehr gut. Aber Karsten
Zühlke, Diplom-Hydrologe und Dozent an der Fachhochschule Potsdam für
den Bereich Siedlungswasserwirtschaft, fordert trotzdem größere
Anstrengungen der Medizin: "Die Pharmaforschung sollte sich um
abbaubare Substanzen bemühen."
Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die August-Ausgabe von Reader's Digest
Deutschland ist ab Montag, dem 30. Juli, an zentralen Kiosken
erhältlich.
Artikel aus der August-Ausgabe zum Download:
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