In der gläsernen Vitrine im Empfangsbereich der Räumlichkeiten der Stabsstelle Presse/PR im obersten Stock des ÄrzteHauses am Klinikum Ingolstadt ist es längst voll geworden: Dort stehen neben dem Preis für das beste Geburtshilfemarketing auch die KlinikAwards für das beste Marketingkonzept sowie für das beste Personalmarketing 2010 und der zweite Preis für den besten PR-Manager, mit dem Joschi Haunsperger ebenfalls bereits ausgezeichnet wurde. Daneben steht auch der "ZeMark-Med Award" 2009 für das beste Marketingkonzept, der jährlich vom Zentralen Marketingclub in der Gesundheitswirtschaft (ZeMark Med) verliehen wird. 2005 war die Stabsstelle, stellvertretend für das Klinikum, zudem bereits mit dem Marketingpreis der Fachhochschule Ingolstadt ausgezeichnet worden. Hinzu kommen weitere Preise etwa für die Gestaltung der Homepage. Für die gab es neben weiteren vorderen Platzierungen unter anderem den fünften Platz beim renommierten Award "Deutschlands beste Klinik Website 2010" unter weit über 400 Bewerbern aus ganz Deutschland.
So richtig eng ist es in der Glasvitrine geworden als 2011 auch noch der CRM-Innovationspreis hinzukam. Als erstes Krankenhaus überhaupt wurde das Klinikum damit bei den "CRM Best Practice Awards" ausgezeichnet, mit denen vorbildliches Customer Relationship Management prämiert wird - und damit die konsequente Ausrichtung eines Unternehmens auf die Kunden. Im Falle des Klinikums heißt das vor allem auf die Patienten, aber auch Zuweiser, Partner und andere Institutionen im medizinischen Bereich - ebenfalls ein wichtiger Baustein des Marketings. "Wir freuen uns natürlich schon sehr über die vielen Auszeichnungen, schließlich sind sie ein Stück weit Anerkennung von Experten aus dem Marketing für unsere Arbeit", sagt Joschi Haunsperger. "Für uns sind sie einerseits Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber vor allem auch Ansporn, uns weiter zu verbessern."
Dabei hilft ihm auch sein "Elefantengedächtnis". Lange Namenslisten, Daten und Fakten rund um das Klinikum, viele Anfragen und Details, die er oft im Vorbeigehen bekommt und immer wieder koordinieren muss - all das hat er natürlich in seinem Rechner, vor allem aber auch in seinem Kopf. Haunsperger ist zwar kein Erbsenzähler, hat aber ein Auge für Details und legt Wert auf absolute Zuverlässigkeit. Auf sein Wort kann man sich verlassen - aber auch darauf, dass er seine Konzepte durchzieht, dass er zwar immer offen für Anregungen und Ideen ist, sie aber auch umsetzt und verteidigt, wenn er davon überzeugt ist, wenn die CI zum Beispiel bei den diversen Publikationen der 22 Kliniken und Institute seines Hauses aufgeweicht wird.
Nicht nur "bad News"
Gerade erst hat Haunsperger gemeinsam mit seinem Team ein Buch sowie eine eigene Publikation zum großen Jubiläumsjahr herausgebracht: Denn das Klinikum feiert 2012 sein 30-jähriges Bestehen - stressige Großkampftage für ihn und seine Abteilung, allerdings solche der schönsten Sorte. "Als Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeiter freut man sich natürlich gerade über solche Anlässe. Wenn es einmal viel Positives zu berichten gibt. Denn seien wir ehrlich: Auch wenn es in den Medien manchmal so aussieht - immer nur bad News sind auch keine good News", sagt er schmunzelnd.
Für solch positive Schlagzeilen und die eine oder andere Überraschung war das Klinikum in den letzten Jahren daher auch immer wieder gut: Fachzeitschriften erkundigten sich über das vorbildliche Arbeitszeitmanagement, das Employer Branding-Konzept des Klinikums, die vorbildlich modernisierte und neu aufgestellte Notfallklinik des Hauses oder die im vergangenen Jahr gegründete regionale Medizinplattform "GPI Gesundheitspartner IngolstadtLandPlus GmbH", in der mehrere Konkurrenten und Kooperationspartner im medizinischen Bereich von der Rehaklinik bis zu einem Netzwerk niedergelassener Ärzte in einer deutschlandweit wohl bisher einzigartigen Form und Tiefe kooperieren und gemeinsam besser werden wollen und bereits an gemeinsamen Projekten arbeiten, um sich im Schulterschluss besser aufzustellen.
In der Gestaltung der gemeinsamen Kommunikation des Netzwerks wird Haunsperger mit seiner Abteilung wohl auch hier eine zentrale Rolle zufallen. Eine Daueraufgabe auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit wird in den nächsten Jahren die Generalsanierung des Klinikums, die im kommenden Jahr beginnen soll. Wie bei einer Bypass-Operation wird dabei das Klinikum im laufenden Betrieb in den nächsten gut zwei Jahrzehnten komplett modernisiert und zu einem neuen Krankenhaus umgebaut, das heutigen, aber auch zukünftigen Anforderungen gerecht werden soll. Auch über dieses weit über 200 Millionen Euro schwere Megaprojekt wird es für Joschi Haunsperger und sein Team wieder viel zu berichten geben. Und sie werden es gewohnt multimedial aufarbeiten.
Dafür stehen neben Pressemitteilungen nicht nur die fünf hauseigenen regelmäßigen Publikationen, sondern neben dem eigenen Fernsehkanal im Patientenfernsehen des Klinikums mit der "AbendVisite" auch eine eigene Fernsehsendung zur Verfügung, die im Ingolstädter Regionalfernsehen ausgestrahlt wird. Zudem bietet das Ingolstädter Schwerpunktkrankenhaus im Internet eine Fülle von Informationen, unter anderem auch Podcasts, in denen beispielsweise die Chefärzte ihre Kliniken und Institute vorstellen. Gerade erst hat das Klinikum rechtzeitig zum Jubiläum auch eine neue Serie von Imagefilmen über das Klinikum konzipiert und erstellen lassen - nur eines von vielen Medien und Kanälen in der Außendarstellung.
Rund 50 verschiedene Broschüren und Flyer werden jedes Jahr aktualisiert oder neu aufgelegt. In ihnen stellen sich die 22 Kliniken und Institute, aber auch Zentren oder einzelne Abteilungen vor, liefern Informationen über das Klinikum und seine medizinischen Möglichkeiten, über Krankheiten und ihre Vorbeugung. Denn auch der präventive Gedanke spielt im Klinikum eine wichtige Rolle: Regelmäßige Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung klären über Risiken und Möglichkeiten der Vorbeugung auf, laden die Besucher zum Nachdenken und Ausprobieren ein.
Arbeit hinter den Kulissen statt großer Bühne
Immer mit dabei: Joschi Haunsperger und die Stabsstelle Presse/PR. Schließlich ist die "Überallabteilung" immer ein wenig beteiligt, wenn es um Neuigkeiten und für die Öffentlichkeit relevante Themen geht. Auch dabei muss Joschi Haunsperger oft viele Hände schütteln und er tut das gerne. In der Öffentlichkeit aber hält er sich gerne zurück. Bei großen Veranstaltungen des Klinikums wie dem Neujahrsempfang findet man ihn zwar immer präsent, aber nur selten im Rampenlicht. Er bevorzugt Understatement, statt großer, protziger Auftritte. Die große Bühne ist nicht das Seine. Er beherrscht sie, aber er mag sie nicht besonders. Auch bei den diversen Preisverleihungen hat er die Übernahme der Preise daher in den letzten Jahren auch meist seinen Mitarbeitern überlassen.
Für ihn ist es Lohn genug, wenn eine Veranstaltung gelungen war, wenn eine Kampagne erfolgreich verlaufen ist oder wenn er positive Rückmeldung auf eine Publikation bekommt. Dann sieht man ihn in sich hinein lächeln oder trotz seiner langjährigen Erfahrung manchmal immer noch angesichts eines Kompliments freudig erröten. Er ist eben jemand, der viel für das Klinikum Ingolstadt arbeitet, sich voll engagiert - aber eben auch gerne hinter den Kulissen. Aber wer rührig ist und viel unternimmt, der ist eben trotzdem bekannt wie ein bunter Hund - und kommt manchmal auch aus dem Grüßen nicht mehr heraus, wenn er durch das Klinikum läuft. Schließlich kennt er es als Leiter der "Überallabteilung" so gut wie kaum jemand sonst.