Im Juni 2012 sind die Ausgaben der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel um 6,3 Prozent gegenüber
dem Vorjahresmonat auf 2,3 Mrd. Euro gestiegen. Die Zahl der
ausgestellten GKV-Rezepte stieg um 6,4 Prozent auf 37 Millionen. Die
Impfstoffausgaben der GKV sind im Juni 2012 gegenüber dem
Vorjahresmonat um 8,3 Prozent angestiegen. Von Januar bis Juni 2012
ergibt sich bei den Impfstoffen ein durchschnittlicher Rückgang von
-1,8 Prozent.
Für das erste Halbjahr 2012 erhöhten sich die
GKV-Arzneimittelausgaben um 3,4 Prozent auf 13,8 Mrd. Euro. Im
gleichen Zeitraum nahmen die Rezeptzahlen leicht zu um 0,6 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2012 erwarten GKV und Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) einen Anstieg von 2,4 Prozent (Rahmenvorgaben
nach § 84 SGB V). Im Gesamtjahr 2011 waren die
GKV-Arzneimittelausgaben dagegen um 2,8 Prozent auf 27,2 Mrd. Euro
gesunken.
Zur Erklärung:
- Ein Grund für diese Entwicklung könnte darin liegen, dass der
Juni 2012 einen Arbeitstag mehr hatte als der Juni im Jahr zuvor. Für
das gesamte erste Halbjahr 2012 spielt der Arbeitstageeffekt keine
Rolle, da es im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 keine Abweichungen
gibt. - Für den Anstieg seit Jahresbeginn ist vor allem die
"Strukturkomponente" verantwortlich, d.h. ein Wechsel bei den
Verordnungen hin zu anderen, teureren Medikamenten. "Preis" und
"Menge" sind die beiden anderen Einflussfaktoren. - In den Zahlen
sind die Einsparungen der GKV durch sog. Rabattverträge nicht
enthalten (2011: ca. 1,6 Mrd. Euro). - Die Arzneimittelausgaben
umfassen die effektiven GKV-Zahlungen an die Apotheken, also
inklusive Mehrwertsteuer, aber nach Abzug der Abschläge der
Hersteller und Apotheken sowie der Patientenzuzahlungen. -
Datenquellen sind standeseigene Apothekenrechenzentren. - Das
Apothekenhonorar macht hinter Krankenhäusern, Ärzten, Verwaltung usw.
nur ein Bruchteil der GKV-Gesamtausgaben aus. Der Anteil liegt bei
2,3 Prozent.
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