Um die medizinische Versorgung im Landesinneren zu verbessern, beschloss der Verein „Hilfe direkt Oldenburg – Sierra Leone V.i.B. e.V.“ den Neubau eines Krankenhauses mit fünfzig Betten, der die gemieteten Räumlichkeiten ablöst. Nach Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, ist Bo die zweitgrößte Stadt des westafrikanischen Landes. Zur Verwirklichung des spendenfinanzierten Projekts in Bo waren ehrenamtliche Helfer ebenso nötig wie handwerkliches Geschick. „Gebaut wurde ohne Maschinen, alles wurde von Hand gemacht: nicht nur die Steine auch die Türen und Fenster wurden von Hand gefertigt, die Mauern von Hand hochgezogen und die Betondecken von Hand geschüttet“, sagt Gisela Bednarek, Vorsitzende vom Verein „Hilfe direkt Oldenburg – Sierra Leone V.i.B. e.V.“. Nach fünf Jahren Bauzeit konnte das „Gila’s Children and Community Hospital“ im November 2011 feierlich eröffnet werden und steht seitdem für 450.000 Menschen aus Bo und Umgebung zur Verfügung.
Um den Patienten und auch auszubildendem Pflegepersonal Zusammenhänge der menschlichen Anatomie zu erläutern und bildhaft darzustellen, steht „Stan“, das von 3B Scientific zur Verfügung gestellte Klassik-Skelettmodell, als Anschauungsobjekt bereit. Dies ist von besonders großem Vorteil in einem Land wie Sierra Leone, in dem keine Schulpflicht besteht, daher mehr als die Hälfte der Bevölkerung Analphabeten und schriftliche Patientenaufklärung folglich irrelevant ist. Denn Sierra Leone gehört nach Jahren des Bürgerkriegs zu den ärmsten Ländern der Welt. Damit einher geht eine geringe Lebenserwartung von durchschnittlich 42 Jahren; rund ein Drittel der Kinder stirbt vor Vollendung des fünften Lebensjahres. Dabei zählen Malaria, unfallbedingte Infektionen sowie Durchfallerkrankungen zu den häufigsten Todesursachen.