"Lassen Sie Ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt!"
- diesen Ausspruch kennen Eltern nur allzu gut und beherzigen ihn vor allem im Schwimmbad. Leider bestätigt jedoch die Ausnahme die Regel, wie der folgende Fall eindrucksvoll verdeutlicht.
Das Erlebnisbad Wonnemar Sonthofen bietet im Allgäu das ganze Jahr Urlaubsfeeling pur für Jung und Alt. Auch der 6-jährige Nils wollte mit seinen Eltern einen Tag im Süden verbringen. Während die Eltern im Restaurant zum Mittagessen saßen, wollte Nils unbedingt weiter alleine die Attraktionen des Bades erkunden. Mit fatalen Folgen ...
Kurze Zeit später entdeckten Badegäste einen leblosen Körper im Wellenbecken treiben und zogen Nils aus dem Wasser. Der Junge zeigte keine Lebenszeichen mehr. Rettungsschwimmer und Bademeister eilten schnell herbei. Während der Notruf alarmiert wurde, begannen die Ersthelfer im Sanitätsraum mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Doch Nils fing nicht an zu atmen. In der Zwischenzeit holte ein weiterer Bademeister den Defibrillator. Dieser war im Eingangsbereich des Bades erst kürzlich mit der Unterstützung lokaler Sponsoren in einer Spezialbox installiert worden - verbunden mit einer intensiven Einweisung aller Mitarbeiter.
Die Bademeister klebten die Elektroden auf den Brustkorb des Jungen. Der Defibrillator analysiert automatisch die Herztöne und erkennt: ein Impuls ist notwendig! Kurze Zeit nach Auslösung des Impulses fängt das Herz wieder an im Takt zu schlagen und der Junge beginnt zu atmen. Das beherzte Eingreifen der Ersthelfer und die frühe Defibrillation haben sein Leben gerettet.
Dank der schnellen Defibrillation wird er zudem ein Leben ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen führen können.
Leider ist dies nicht die Regel: Immer noch sterben in Deutschland jährlich über 100.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Ausgelöst wird er zumeist durch das sogenannte Kammerflimmern des Herzens. Ohne eine Defibrillation sinkt die Chance zu überleben jede Minute um 8-10 %. Generell ist der plötzliche Herztod bei Kindern zwar selten - im Fall des Ertrinkens aber leider die Regel.
Mit Hilfe von Laiendefibrillatoren kann jeder im Notfall zum Lebensretter werden - einfach und sicher. Die Geräte arbeiten automatisch, so ist eine Schädigung des Betroffenen ausge-schlossen.
Daher sollten sich Betriebe und öffentliche Einrichtungen generell ermutigt fühlen, mehr Laiendefibrillatoren bereitzuhalten. Im Fall vom Erlebnisbad Wonnemar in Sonthofen ist dies für den Betreiber sogar kostenfrei. Das Berliner Unternehmen defiMED GmbH - Lebensrettung durch Sponsoring organsierte lokale Sponsoren, die mit ihrer Werbung die Anschaffung und die laufenden Kosten des Defibrillators finanzieren - eine lebensrettende Investition!
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