fit und munter - Sinkender Organspendebereitschaft entgegen wirken

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Sinkender Organspendebereitschaft entgegen wirken

ARAG Verbraucher-InformationDüsseldorf, 20.08.2012
Fast 70 Prozent der Deutschen waren in der Vergangenheit laut Umfragen bereit, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Der Skandal um die Vergabe von Organspenden hat allerdings viele Spender geschockt. Wer noch keinen Spendeausweis hat, fragt sich jetzt: Ist das überhaupt sinnvoll? Bislang muss man nämlich die Bereitschaft zur Organspende aus eigener Initiative erklären - per Organspendeausweis oder gegenüber den Angehörigen. Darum haben derzeit weniger als 20 Prozent ihre Entscheidung in einem Spendeausweis dokumentiert. Viele Kranke warten aber auf ein Organ - viele bisher vergebens. Darum muss der Skandal schnellstmöglich aufgeklärt werden, damit die Spendenbereitschaft nicht weiter sinkt. Die Vergabe von Organspendeausweisen soll laut ARAG Experten dann auch vereinfacht werden.

Politiker sind sich einig!
Die Regeln für die Organspende in Deutschland werden reformiert. Politiker von Regierungskoalition und Opposition waren sich selten so einig und beschlossen Änderungen am Transplantationsgesetz. Demnach sollen in Zukunft alle Bürger ab 16 Jahren per Post regelmäßig gefragt werden, ob sie zur Organspende bereit sind. Die Angeschriebenen sollen ''Ja'', ''Nein'' oder ''Ich weiß nicht'' antworten können und auch die Bereitschaft, nur bestimmte Organe zu spenden, kann man erklären. Zudem soll man bestimmte Organe ausdrücklich ausschließen können. Die Bereitschaft zur Organspende wird vorläufig auf einem Organspendeausweis aus Papier dokumentiert. Zukünftig soll die Entscheidung dann auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Diesen Eintrag sollen die Versicherten selbst an Terminals etwa beim Arzt vornehmen können.

Schnell und ohne Zwang
Die Politiker sprechen von einem großen Fortschritt und wollen nach eigenen Angaben dafür werben, dass sich Menschen für Organspende entscheiden. Ein Zwang ist nach Meinung der Gesundheitspolitiker allerdings eher kontraproduktiv. Durch das Anschreiben per Post soll in den Familien vielmehr diskutiert werden und sich insgesamt die Bereitschaft der Menschen zur Organspende erhöhen. Ein entsprechender Gruppenantrag soll jetzt auf den Weg gebracht werden. Die Krankenkassen sollen die Menschen schriftlich nach ihrer Spendebereitschaft fragen. Die erste Welle an Aufforderungen kann dann binnen eines Jahres bis Mitte 2013 komplett verschickt sein. Dann sollen die Bürger den jetzigen Planungen zufolge ab Mitte 2015 und dann alle zwei Jahre auf dieselbe Weise nach ihrer Spendebereitschaft gefragt werden. Die Bürger sollen vor einer Entscheidung umfangreich informiert werden. Das Ziel ist aber klar: Mehr Organspender! Bleibt zu hoffen, dass der derzeitige Skandal um die Vergabe von lebensrettenden Organen schnellstmöglich aufgeklärt wird, damit die Spendenbereitschaft nicht weiter leidet. Denn Organspenden retten Leben!

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