(NL/7458088399) Torball, das ist ein Sport mit Hörsinn. Betrieben wird diese Mannschaftssportart normaler Weise von blinden und stark sehbehinderten Sportlern, die sich mit Hilfe eines Klingelballs orientieren. Doch die Magdeburger Torballer des SV 90 e. V. luden am vergangenen Wochenende zu einem ganz besonderen Sport-Event ein. Erstmals in der Stadt veranstalteten sie ein so genanntes Integrationstorballturnier, bei dem die Aktiven gegen drei Mannschaften mit nicht-sehbehinderten Spielerinnen und Spielern antraten. Teilnehmen bei der Veranstaltung in der Turnhalle Bodestraße waren u. a. zwei Teams von gilgert ästhetische Hörakustik, in denen neben Mitarbeitern des Unternehmens auch ein Vertreter des Hörgeräte-Herstellers ReSound mitspielte. Dank blickdichter Brillen konnten die nicht sehbehinderten Turnier-Teilnehmer während der Spiele ebenfalls nicht sehen.
Beim Magdeburger SV 90 e. V. hat Torball eine lange Tradition. Die blinden und sehbehinderten Sportler des Vereins, der im Süden der Elbestadt beheimatet ist, veranstalten seit über 20 Jahren jährlich internationale Turniere. Doch einen Wettbewerb zu organisieren, an dem sowohl blinde und sehbehinderte Spieler als auch solche ohne Sehbehinderung teilnehmen, war eine echte Premiere.
Die Idee war es, unseren Unterstützern und Freunden des Behindertensports einmal die Möglichkeit zu geben, sich selbst im Torballspiel zu versuchen, so Jürgen Bethge, Leiter der Abteilung Behindertensport des MSV 90. Und wir wollten dazu beitragen, den Blindensport Torball noch bekannter zu machen.
Diese Ziele haben die Organisatoren beim ersten Integrationstorballturnier zweifellos erreicht. Zu den teilnehmenden Mannschaften gehörten neben zwei Teams des SV 90 e.V. und einem nicht sehbehinderten Frauen-Team namens Börde-Bienen auch zwei Mannschaften der gilgert ästhetische Hörakustik, verstärkt durch einen Mitarbeiter des Hörgeräte-Herstellers ReSound. Die Aktiven des MSV machten die Plätze 1 und 2 unter sich aus und deklassierten die anderen drei Mannschaften klar. Viel wichtiger als sportlicher Erfolg oder Misserfolg war den Turnierteilnehmern jedoch die gemeinsame, bereichernde Erfahrung, die die nicht sehbehinderten Spieler die eigene Wahrnehmungsfähigkeit neu erleben ließ.
Turnierteilnehmer hatten viel Spaß Integrationsgedanke voll aufgegangen
Es hat riesigen Spaß gemacht. Man hat auf jeden Fall gesehen, dass wir diejenigen waren, die das Handicap hatten, so Hörakustiker-Meister Andreas Gilgert, dessen Unternehmen die Magdeburger Blindensportler seit mehreren Jahren als Sponsor unterstützt. Es ist unheimlich schwer, sich fast ausschließlich über das Gehör im Raum zu orientieren. Ich glaube, so viel trainieren könnten wir gar nicht, dass wir gegen die etablierten Spieler da eine Chance hätten.
Gilgerts Mitarbeiterin, Hörgeräteakustikerin Marie Busse, ergänzte: Es hat sehr viel Spaß gemacht. Die blauen Flecken sind morgen sicher gut zu sehen. Es war auch super anstrengend. Aber ich freu mich, wenn wir es vielleicht noch mal machen.
Zufrieden über die rundum gelungene Veranstaltung zeigten sich auch die sehbehinderten Aktiven des MSV 90: Mir hat es sehr gut gefallen, so beispielsweise Torballspieler Jürgen Bethge. Gerade unsere Idee vom Integrationstorballturnier ist hier voll aufgegangen. Nicht nur von unserer Seite, auch von Seiten der anderen Mannschaften. Alle haben sich sehr toll bemüht und schön mitgespielt. Es war ein feines Turnier, eine ganz herrliche Sache.
Einen kleinen Video-Beitrag zum Ersten Magdeburger Integrationstorballturnier finden Sie unter http://youtu.be/etgoUkDhPEw
Gilgert ästhetische Hörakustik finden Sie an folgenden Standorten:
39104 Magdeburg: Domplatz 12, Tel. (0391) 5 44 34 79, Fax (0391) 5 44 34 80
39110 Magdeburg: Große Diesdorfer Straße 203, Tel. (0391) 6 62 82 23, Fax (0391) 6 62 82 24
39517 Tangerhütte: Bismarckstraße 23, Tel. (03935) 92 28 24