Bad Honnef – Im Rahmen des traditionell im Januar stattfindenden Patiententages im Bad Honnefer Seminaris-Hotel präsentiert sich das CURA-Krankenhaus Betroffenen, Angehörigen und Interessierten als Aussteller und stellt mehrere hochkarätige Referenten.
Frank Dappert, CA Gynäkologe und Geburtshilfe spricht offen über das Thema „Brustkrebs“. Vorsorge und Therapie bei Brustkrebs – was ist wichtig? – und Brustkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und richtig behandelt wird - erfahren die Besucher des 5. Medizin-Forum am 31.01.2009.
Mit über 55.000 neuen Fällen pro Jahr in Deutschland ist Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung der Frau. In den meisten Fällen ist die Erkrankung heute heilbar. Entscheidend dabei ist die frühe Entdeckung der Krankheit und eine individuelle Therapie in abgestimmter Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachbereiche. Bei der Vorsorge kommt der geschulten Selbstbeobachtung der Frau eine besondere Bedeutung zu. Die Therapie wird an internationalen Leitlinien ausgerichtet und unterliegt einer externen Qualitätskontrolle. Die Methoden der Behandlung werden so schonend wie möglich gewählt – so ist beispielsweise die Entfernung der Brust nur noch selten nötig, und ein geschwollener Arm nach Lymphknotenentfernung sollte nicht mehr vorkommen.
Moersdorf Consulting, unterstützt die Veranstalterin Marina Ihrig als Aussteller auf dem 5. Medizin-Forum in Bad Honnef am 31. Januar 2009. Als bundesweit einer der führenden Experten im Bereich MedizinMarketing führt Andrea Moersdorf, geschäftsführende Inhaberin der Unternehmensberatung für Kliniken und Praxen das Interview mit Frank Dappert:
Moersdorf Consulting: Herr Dappert, die CURA bietet Schulungen zur Brustselbstuntersuchung an, was konkret dürfen wir uns darunter vorstellen?
Frank Dappert:
Die wenigsten Frauen geben an, zwar regelmäßig ihre Brust abzutasten, letztendlich aber nicht zu wissen, auf was konkret sie achten müssen. Dies war der Grund, aus dem wir unsere Schulungen als festen Bestandteil des Angebots unseres Hauses implementiert haben. Wir arbeiten hier mit ca. 15 Teilnehmerinnen, die zunächst mittels einer Film-DVD Einblick in das Thema erhalten. Als praktische Übung haben wir für unsere Teilnehmerinnen mehrere Silikonphantome mit eingebauten Knötchen vorbereitet, an denen Knötchen verschiedener Größe und Tiefe selbst ertastet werden können. Dies ist wichtig, um ein Gefühl für Knötchen selbst und besonders für die Tasttechnik zu bekommen.
Die Kurse sind ein großer Erfolg, vor allem sind Frauen in den mittleren Jahren unsere Hauptzielgruppe. Bislang haben einige 100 Frauen unsere kostenlosen Kurse besucht, die wir lange Zeit in Zusammenarbeit mit einer großen Krankenkasse durchgeführt haben, die ihre Patientinnen explizit angeschrieben und für dieses wichtige Thema sensibilisiert hat.
Moersdorf Consulting: Sie arbeiten in enger Kooperation mit Selbsthilfegruppen. Wie sieht hier Ihre Arbeit aus und welchen Nutzen bieten die Gruppen den betroffenen Frauen?
Frank Dappert:
In der Akutphase sind die Mitglieder der Selbsthilfegruppen oft der erste Ansprechpartner. Ohnmacht und Verzweiflung prägen dann die Situation der betroffenen Frauen. Oft wird eine onkologische Beahandlung abgelehnt. Angehörige sind hier häufig überfordert.
Die Mitglieder unserer Selbsthilfegruppen kommen für den Erstkontakt zu den Betroffenen ins Krankenhaus und stehen den Frauen mit Rat und Tat aber auch Trost zur Seite. Zwischenmenschliche emotionale Unterstützung ist hier genauso wertvoll, wie etwa die Beantwortung von administrativen Fragen, wie z.B. die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises.
Moersdorf Consulting: „Brustrekonstruktion und plastische Brustoperationen“ – dies klingt für den Laien nach einem großen Eingriff. Wie genau gehen Sie vor und wo in Ihrem Haus können sich Frauen über Ihre Arbeit informieren?
Frank Dappert:
Brustaufbau nach der Entfernung von Karzinomen wird in 20 % der Fälle durchgeführt. Wir präferieren Eingriffe einfacher Art – ohne, dass noch mehr Gewebedefekte entstehen und nutzen Silikonprothesen, um gute Rekonstruktionen zu erreichen. Die Angleichung der Gegenseite ist dann eventuell nötig, d.h. eine Reduktionsplastik erforderlich.
Bei Operationen die nicht mit Karzinomen im Zusammenhang stehen, bildet die Reduktionsplastik den größten Teil unserer Arbeit. Diese OP betrachten wir nicht als rein kosmetischen Eingriff, sondern als die Beseitigung eines krankhaften Zustands mit Rückenschmerzen und psychischen Beschwerden, bei sehr großer Brust.
Leider weigern sich die meisten Krankenkassen diese Reduktions-Eingriffe zu bezahlen, d.h. zu Beginn einer möglichen Behandlung stehen häufig Gutachten.
Brustvergrößerungen, die wir auf der anderen Seite in unserem Hause durchführen, erreichen wir durch Silikonimplantate – diese Eingriffe finden weniger häufig statt.
Einen weiteren Bereich bildet die so genannte Gynäkomastie, dies ist eine krankhafte Vergrößerung der männlichen Brustdrüse. Besonders ausgeprägt sind die Probleme bei Männern mit Prostatakrebs, die dann durch Medikamente eine krankhafte Vergrößerung erfahren.
Moersdorf Consulting: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen viel Erfolg bei Ihrer weiteren Arbeit.
Weitere Informationen:
www.medizinforum-badhonnef.de, www.cura.org, www.moersdorf-consulting.de, www.dr-ihrig.de/