Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie legt den
zweiten Qualitätsbericht (2008-2009) vor - nur 1,5 Prozent aller
untersuchten Frauen im Screening erhalten die Indikation zur
minimal-invasiven Gewebeentnahme (Biopsie). Dabei kommen auf einen
gutartigen Befund zwei bestätigte Brustkrebsfälle.
Von 1000 im Screening untersuchten Frauen werden rund 50 Frauen zu
einer weiteren Untersuchung einbestellt. In den meisten Fällen kann
durch eine zusätzliche mammographische Aufnahme,
Ultraschalluntersuchung und Tastuntersuchung Brustkrebs
ausgeschlossen werden. Lediglich bei 15 von 1000 Frauen wird die
Indikation zur Biopsie gestellt. Der Verdacht auf Brustkrebs
bestätigt sich dann in der Mehrzahl der Fälle. Das Verhältnis von
benignen zu malignen Biopsien beträgt im Screening 1:2,3 (für
Stanzbiopsie bei Ultraschallkontrolle).
Die hohe Qualität des Programms zeigt sich auch am Anteil der
präoperativ gesicherten Karzinome, der mit rund 92 Prozent weit über
den mindestens geforderten 70 Prozent liegt (Referenzwerte für
Screening-Untersuchungen BMV-Ä/EKV). Damit sind Lage, Größe und
Ausmaß des Brustkrebses in der Regel bereits vor der Operation
bekannt. Das ist ein großer Vorteil für brustkrebserkrankte Frauen,
da Operation und Anschlusstherapie schon vor dem Eingriff, in
gemeinsamer Abstimmung zwischen den behandelnden Ärzten und
individuell auf die Frau zugeschnitten, geplant werden können.
Der aktuelle Qualitätsbericht belegt, dass sich Bilddiagnostik und
Befundung im Mammographie-Screening-Programm auf einem sehr hohen
Niveau befinden. Bei 8 von 1000 Frauen wird Brustkrebs entdeckt bei
einer relativ geringen Biopsie-Rate. Deutlich höher fallen die
Biopsie-Raten für Brustkrebsfrüherkennungs-Untersuchungen mittels
Ultraschall (3-fach höher) und Magnetresonanztomographie (10-fach
höher) aus. Dadurch wird jedoch in der Regel nur maximal ein
zusätzliches Karzinom gefunden.
Das Vertrauen von Frauen in die Qualität des
Mammographie-Screening-Programms ist entsprechend hoch. 95 Prozent
der wiedereinbestellten Frauen folgen der Einladung zur Abklärung und
nehmen dort Bilddiagnostik und Befundung in Anspruch.
Der vollständige Qualitätsbericht ist veröffentlicht unter
www.mammo-programm.de
Hintergrund:
Jährlich erkranken mehr als 72.000 Frauen in Deutschland neu an
Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2010); rund 17.000 Frauen sterben
jedes Jahr daran. Damit ist das Mammakarzinom der häufigste bösartige
Tumor bei Frauen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an
Brustkrebs zu erkranken.
Das 2005 eingeführte Mammographie-Screening-Programm wird seit
Ende 2009 flächendeckend von 94 Screening-Einheiten angeboten. Jede
Frau in Deutschland zwischen 50 und 69 Jahren hat alle zwei Jahre
Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung. Etwa jede zweite Frau -
rund 54 Prozent - nimmt dieses Angebot zur Früherkennung von
Brustkrebs im qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programm
wahr.
Die Kooperationsgemeinschaft Mammographie ist in gemeinsamer
Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im August 2003 gegründet
worden. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und
Evaluation des Mammographie-Screening-Programms.
Pressekontakt:
Corinna Heinrich
Leiterin Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
Goethestraße 85
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Fax 030/3199 851 88
Mailto:cheinrich@koop-mammo.de
www.mammo-programm.de