nur schwer in der Lage, deutliche non–verbale Signale zu senden. Und das hat weitreichende Konsequenzen für alle Lebensbereiche: So kann etwa ein Kind nicht mitteilen, wenn es auf den Arm genommen werden will, es Hunger oder Durst hat, ein Jugendlicher nicht, ob er ins Kino gehen oder mit Freunden ausgehen will, und ein Erwachsener nicht, dass er beispielsweise Schmerzen hat und ein Medikament benötigt. Diese Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.
Gelungene Kommunikation, sich mitteilen und austauschen können, ist aber ein zentrales Element unserer Gesellschaft und Basis für vertrauensvolle Beziehungen und sie gibt uns ein Gefühl der Sicherheit. Oft sind sogenannte Verhaltensauffälligkeiten nur das Resultat missglückter Kommunikationsversuche oder mangelnder Kommunikationsfähigkeiten. Jeder Mensch kann an seine Grenzen geraten, wenn er sich nicht mitteilen kann, ihn keiner versteht oder er immer wieder missverstanden wird.
… wenn die Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt ist
„Jeder von uns kennt das ein bisschen aus dem Urlaub: ein fremde Sprache und vielleicht auch noch ein anderes Alphabet; wir reden dann mit ‚Händen und Füßen’ und sind völlig auf den guten Willen unseres Gegenüber angewiesen, auf seine Geduld und Interpretationsfähigkeit. Ist die Kommunikationsfähigkeit aufgrund einer Behinderungen stark eingeschränkt, ist unser ‚Urlaubserlebnis’ Alltag, es endet nie,“ so versucht Frau Kopp, Vorstandsvorsitzende der Stiftung die Situation Schwerbehinderter zu beschreiben und fordert von uns allen, sich mehr auf deren Kommunikationsformen und Ausdrucksmöglichkeiten einzulassen, offener zu sein, genauer hinzuschauen und hinzuhören.
Zugleich stellt Kopp aber fest, dass guter Wille alleine nicht ausreicht, sondern auch Wissen und innovative Technologien notwendig sind. „Denken Sie nur an den Translator, der nicht nur ein Wörterbuch ersetzt, sondern auch die Aussprache übernimmt und ein eingescanntes Wort übersetzen kann.“
Höhepunkt im März: die Tagung Leben pur
Mit dem Jahresthema Kommunikation wendet sich die Stiftung sowohl an die Fachwelt als auch die Öffentlichkeit. Erster Höhepunkt ist die Tagung Leben pur am 6. und 7. März 2009, die allen Interessierten offen steht. Auf der Tagung werden nicht nur die Einschränkungen der Kommunikationsfähigkeit beleuchtet, sondern auch Verbesserungsmöglichkeiten ausgelotet. Weiter kommen Praktiker und Betroffene zu Wort, die beispielhaft zeigen, wie Kommunikation und Interaktion mit Menschen mit schwersten Behinderungen gelingen kann.
Weitere Veranstaltungen sind in Planung, ihre Realisierung hängt aber noch davon ab, ob es gelingt, die Finanzierung mit Hilfe von Sponsoren und Spendern zu sichern.
bisherige Jahresthemen
• 2005: Pflege bei schwerster Behinderung
• 2006: Was bedeutet Ernährung für Menschen mit schwersten Behinderungen und Lebenseinschränkungen?
• 2007: Was bedeutet die Nacht für Menschen mit schwersten Behinderungen?"
• 2008: Schmerz und Schmerzbewältigung bei Menschen mit schweren Behinderungen
Dokumentationen der Jahrestagungen sind finden Sie hier:
http://www.stiftung-leben-pur.de/index.php?id=104&L=0
Informationen zur Tagung Leben pur 2009:
http://www.stiftung-leben-pur.de/fileadmin/user_upload/slp/LebenPur09.pdf