"In einem Land, in dem die Tarifautonomie zurecht einen hohen
Stellenwert besitzt, kann es auch niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzten nicht verwehrt sein, mit Mitteln des Arbeitskampfes für ihre
mehr als berechtigten Forderungen zu streiten." Martin Grauduszus,
Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ) sagt angesichts einer "von
den Krankenkassen verschuldeten desaströsen Honorarsituation in der
niedergelassenen Ärzteschaft einen 'heißen Herbst' im
Gesundheitswesen voraus.
Die Krankenkassen gebärdeten sich entgegen ihrem gesetzlichen
Auftrag als gewinnorientierte Sparkassen: "Sie horten mittlerweile
Überschüsse von rund 22 Milliarden Euro, verweigern dieses Geld
jedoch der Versorgung der Patienten." Der jetzt erfolgte
Honorar-Abschluss bedeute in der Realität einen Einkommensverlust von
rund zehn Prozent für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, da
ihnen Inflationsausgleich und Ausgleich der gestiegenen Kosten seit
2008 schlicht verweigert werde.
Mit dem angeblichen Bestreben, für schlechtere Zeiten vorzubeugen,
"täuschen die Krankenkassen eine Solidität und Seriosität vor, die
sie sehr kurzfristig aufgrund von unvermeidlichen
Versorgungseinbrüchen nicht werden halten können", stellt Grauduszus
fest.
Wenn die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen nämlich nur
entsprechend den von den Krankenkassen zur Verfügung gestellten
finanziellen Mitteln arbeiten würden, "wird es in den kommenden
Wochen massenhaft zu vorübergehenden, durchaus auch länger
andauernden Praxisschließungen kommen", prognostiziert der
FÄ-Präsident. Es müsse endgültig Schluss sein "mit dem für uns
würdelosen Zustand der unbezahlten ärztlichen Arbeit."
Grauduszus sieht dabei den "informierten Patienten durchaus als
Verbündeten", der die gesundheitspolitische Entwicklung verfolge und
sich dadurch zu einem eigenständigen Partner im Gesundheitswesen
entwickle: "Dem trägt die 'Freie Ärzteschaft' durch Informationen in
den Praxen Rechnung", kündigte Grauduszus ein "Merkblatt zum heißen
Herbst" zur Auslage in den Praxen an (Kopiervorlage ist abrufbar auf
www.freie-aerzteschaft.de) .
Hinweis an die Redaktionen: Text der Patienteninfo im Anhang.
Pressekontakt:
Peter Orthen-Rahner, Pressesprecher, 0173 - 6017351
Freie Ärzteschaft e.V.
Tel. 02104 - 138597
Bergstr. 14 40699 Erkrath
presse@freie-aerzteschaft.de
www.freie-aerzteschaft.de