fit und munter - Zukunftsmusik: Neue Zähne nachwachsen lassen

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Zukunftsmusik: Neue Zähne nachwachsen lassen

Die Experten der Zahnklinik Jung informierenüber ein Zukunftsthema: In einigen Jahren könnten Zahnlücken vieler Menschen durch echte Zähne gefüllt werden. Eine neue Technik, welche bei Tieren schon funktioniert, könnte die Lösung sein. In Japan haben Stammzellenforscher in Mäusekiefern neue Zähne heranwachsen lassen.
Da nur wenige Menschen bis an ihr Lebensende das komplettes Gebiss erhalten können, werden Zahnimplantate aus körperfremden Material eingesetzt. Deshalb wird immer nach neuen Methoden gesucht, die Zahnlücken mit körpereigenem Material zu füllen. Diese Technik wird Tissue-Engineering genannt.

"Funktionieren soll dies, indem man Stammzellen darauf einjustiert, zu Zähnen heranzuwachsen. Ob dieses Verfahren auch bei Menschen funktioniert, ist bisher fraglich", erklärt Dr. MSc. MSc. Thomas Jung von der Zahnklinik Jung Rhein-Main. Außerdem ist es in Deutschland verboten, embryonale Stammzellen zu Forschungszwecken zu verwenden. Als alternative bleiben nur Stammzellen von erwachsenen Menschen, deren Vielseitigkeit aber sehr eingeschränkt ist.
Dass man mit adulten Stammzellen aber die Basis solcher Zähne herstellen könnte, bewiesen chinesische Forscher. Diese entdeckten an der Wurzelspitze von Weisheitszähnen eine Zellvariante, die nicht nur Knochen, sondern auch Fettgewebe bilden kann.

In Tierexperimenten konnten die Forscher schon erste Erfolge verzeichnen. Japanische Wissenschaftler verwendeten veränderte Stammzellen aus der Haut und züchteten sie zu Zahnkeimen heran. Diese wurden Mäusen in den Kiefer eingesetzt und schon nach 37 Tagen waren Zahnspitzen zu erkennen.

Trotzdem gibt es noch viele Probleme zu bewältigen. Beispielsweise die Zahnform, weil Eckzähne eine andere Form haben, als die Seitenzähne. In einer japanischen Studie wuchsen alle Zähne kleiner heran, als die Originale.

In allen Versuchen wurden die Zähne in Reagenzgläsern herangezüchtet. Diese sind sehr störanfällig, weshalb Wissenschaftler eine Methode entwickelt haben, die Zahnstammzellen unter den geschützten Kieferbedingungen heranwachsen zu lassen. Dort könnte der Zahn dann passgenau in den Kiefer einwachsen.

Das Verfahren klingt zwar etwas kompliziert, würde aber in der Anwendung vermutlich einfach sein. Für den Patienten könnte es sogar den Vorteil bringen, dass man sich durch die Stammzellenimpfung noch schneller erholt als bei den klassischen Implantaten.

Forscher rechnen damit, dass es noch mindestens 10 Jahre dauern könnte, bis der erste biologische Zahn eingesetzt werden kann. Der Bedarf ist jedenfalls vorhanden: Durchschnittlich fehlen 65- bis 74-jährigen Menschen 18 von 32 Zähnen.

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