Osterode/Harz, 14. September 2012: Vergangenen Samstag ist es geschafft. Nach 14 Stunden 36 Minuten erreichen Peter Esselborn, Ulrike Funke, Holger Meier und Dani Weber als bestes deutsches und schnellstes Mixed-Team das Ziel. Zu diesem Zeitpunkt haben die Läufer mehr als 100 Kilometer und 2.000 Höhenmeter in den Beinen. In weniger als der Hälfte der vorgeschriebenen Zeit absolviert das Team "4 for 40" den Ultralauf. Die Herausforderung, diese schier endlose Strecke zu überwinden, hat die Extremsportler ebenso motiviert, wie das Motto des jährlichen Oxfam-Benefizevents: Laufen für eine gerechte Welt. Mit den Spenden werden Frauen und Mädchen in armen Ländern unterstützt.
"Der Zieleinlauf war unbeschreiblich, Gänsehaut pur. Da war von allem etwas dabei: Wahnsinnige Erleichterung, totale Überraschung, dass wir es auf den dritten Platz geschafft haben, und natürlich ganz großer Stolz", beschreibt die Ironwoman aus Mannheim. Auf der gesamten Strecke lieferten sich die "4 for 40" ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem holländischen Team. "Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir nicht nur durchhalten werden, sondern auch ganz vorn dabei sind. Das hat unseren Kampfgeist geweckt." Von den 140 Teams mit 560 Läufern erreichen 133 Teams das Ziel, davon nur 87 mit allen vier Läufern.
Viel Zeit sich vorzubereiten, hatte Dani Weber nicht. Nachdem ein Teammitglied ausgefallen war, springt sie erst sechs Wochen vorher kurzfristig ein, um das Team zu retten. Während der ersten fünf Kilometer kämpft sie mit Atemproblemen und Schmerzen in den Beinen. "Als erfahrener Sport und Business Coach weiß ich, wie wichtig mentale Stärke und professionelle Unterstützung bei Wettkämpfen sind", so Weber, die von ihrem Teamläufer Holger Meier, Lauftrainer für Ultra-Marathons, gecoacht wurde. "Holger hat mich aus dem Tief geholt und mir Mut gemacht mit der Prophezeiung, dass ich erst dann in Form kommen werde, wenn die anderen müde sind. Und genauso war es. Es tut wahnsinnig gut, einem Profi zu vertrauen und an die Hand genommen zu werden." Ein Seitenwechsel für die Triathletin - denn genau das ist sonst die Rolle von Weber. Als Personal Trainerin unterstützt sie ihre Klienten darin, ihr Leben zu verändern, mentale Grenzen zu überwinden und mehr Energie zu gewinnen.
Für den Benefizlauf zieht Weber auch ein ganz persönliches Fazit: "In meiner Sportkarriere habe ich schon einige Auszeichnungen erhalten. Aber diese Medaille ist für mich etwas ganz Besonderes. Sie steht dafür, wie wichtig es ist, sich immer wieder großen Herausforderungen im Leben zu stellen und durchzuhalten. Dadurch gibt man sich die Chance, sich selbst zu überraschen."
Den Harz um Osterode hat die Personal Trainerin während des Laufs schätzen gelernt. "Ob grüne, saftige Wiesen, weitläufige Waldwege, kleine Bäche, oder größere Stauseen - die Landschaft ist einfach traumhaft und abwechslungsreich für Outdoor-Sportler und Familien", findet Weber. Tagsüber sorgte das sonnige und trockene Wetter für gute Startbedingungen. In der Nacht war die Strecke durch Reflektoren an den Schildern auch in der Dunkelheit bestens zu erkennen. "Fürsorgliche und professionelle Veranstalter, umsichtige Helfer und das herzliche Publikum haben dazu beigetragen, dass ich diesen Tag nicht vergesse werde", schwärmt Weber.
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