Fluoride unterstützen die Aufnahme wichtiger Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphat in die Zähne und deren Verbleib im Zahnschmelz. Das hilft, einer Demineralisierung der Zähne vorzubeugen und stärkt den Zahnschmelz gegen Säuren. Die Informationsstelle für Kariesprophylaxe, eine Initiative des Deutschen Arbeitskreises für Zahnheilkunde (DAZ) zur Aufklärung und Minimierung von Karies, schätzt daher neben fluoridierter Zahnpasta das Speisesalz mit Fluorid als eine effiziente, einfache und preiswerte Möglichkeit der ergänzenden Kariesvorbeugung.
Was hat fluoridiertes Speisesalz bisher bewirkt?
Die Wirksamkeit von Speisesalz mit Fluorid belegen mehrere Studien: Seit der Einführung, allen voran durch Bad Reichenhaller, hat sich die Zahngesundheit in Deutschland deutlich verbessert. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene profitieren davon, mit dieser unkomplizierten und kostengünstigen Kariesprophylaxe aufgewachsen zu sein. Ein naturgesundes Gebiss kommt in dieser Altersgruppe mittlerweile recht häufig vor. Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Kariesprophylaxe jedoch ein wichtiges Thema, dem jährlich ein ganzer Tag gewidmet ist: Am 25. September, dem Tag der Zahngesundheit, dreht sich alles um Pflege, Erhalt und Schutz des menschlichen Gebisses.
Wie wirkt fluoridiertes Speisesalz?
„Die Fluoride lösen sich aus dem Salz und gelangen durch den Speichel direkt an die Zähne, was diese bereits während des Essens schützt. Diese Wirkung kann bis zu einer halben Stunde andauern“, erklärt Dr. Franz Götzfried. Er ist Leiter der Forschung & Entwicklung von Bad Reichenhaller und hat schon in diversen Fachaufsätzen die Zusammenhänge zwischen Fluorid im Speisesalz und der Zahngesundheit behandelt. Ein Schutz beim Essen ist optimal, denn gerade da werden die Zähne besonders vielen Säuren ausgesetzt und die Kariesgefahr ist am höchsten. Der natürliche Fluoridgehalt von Lebensmitteln ist sehr gering, er kann die Zähne nicht schützen. Deshalb sollte dem Körper zusätzlich Fluorid zugeführt werden, zum Beispiel indem mit fluoridiertem Speisesalz gekocht wird.
Wer braucht wie viel Fluorid?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) liegt der durchschnittliche Fluoridbedarf eines Erwachsenen bei 3,1 bis 3,8 Milligramm am Tag. Bei Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Kindern sollte besonders auf die Fluoridzufuhr geachtet werden. Gerade das kindliche Milchgebiss bedarf viel Pflege, ist es doch neben der Nahrungsaufnahme auch wichtig für das Kieferwachstum und die Sprachentwicklung.
Der tägliche Fluoridbedarf richtet sich vor allem nach Alter und Geschlecht. Hier einige Beispiele:
Säuglinge (0-4 Monate): 0,25 mg Fluorid/Tag
Säuglinge (4-12 Monate): 0,5 mg Fluorid/Tag
Kleinkinder: 0,7-1,1 mg Fluorid/Tag
Schulkinder: 1,1-2 mg Fluorid/Tag
Jugendliche (männlich): 3,2 mg Fluorid/Tag
Jugendliche (weiblich): 2,9 mg Fluorid/Tag
Erwachsene (männlich): 3,8 mg Fluorid/Tag
Erwachsene (weiblich): 3,1 mg Fluorid/Tag
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., www.dge.de
- Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde – Informationsstelle für Kariesprophylaxe, www.kariesvorbeugung.de
- Diller (2011) Fluoridexposition 0-6-jähriger Kinder in Deutschland, Analyse der Urinproben von Teilnehmern am Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS), Dissertation, Charité Berlin
- Pieper (2010) Epidemiologische Begleituntersuchung zur Gruppenprophylaxe 2009, Gutachten, DAJ, Bonn
- Yüksel (2010) Karieserfahrung bei Kleinkindern – Korrelation zu verschiedenen Ernährungs- und Prophylaxeparametern, Dissertation, Philipps-Universität Marburg
- Götzfried, Production of fluoridated salt, Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin, Vol. 116: 4/2006