München, 11.02.2009 - Wer unter Bluthochdruck leidet, muss regelmäßig Tabletten einnehmen. Meist dauert es eine Weile, bis für den jeweiligen Patienten die wirksamste Arznei gefunden wird. Manche Wirkstoffe senken den Blutdruck im Einzelfall gar nicht oder rufen sogar üble Nebenwirkungen hervor. Schuld an der unterschiedlichen Wirksamkeit dieser und anderer Medikamente können winzige Abweichungen im genetischen Code des Menschen sein, wie die führende deutsche Gesundheitsplattform NetDoktor.de berichtet.
"Wissenschaftler versuchen mittels Gentests herauszufiltern, wem eine Arznei hilft und für wen sie sogar gefährlich werden kann" sagt Dr. med. Nina Buschek, Medizin-Redakteurin bei NetDoktor.de. Dieser Forschungsansatz könnte die Medizin ein entscheidendes Stück weiter bringen. "Patienten könnten nicht nur gezielter behandelt werden, auch ihr Risiko für gravierende Nebenwirkungen ließe sich damit reduzieren", fügt die Expertin hinzu.
Die bislang größten Erfolge verzeichnet die sogenannte Pharmakogenetik im Bereich der Krebsforschung. So sprechen nur etwa sieben Prozent der Hochrisikopatientinnen für Brustkrebs auf den vorbeugenden Stoff Tamoxifen an. Mit einem speziell entwickelten Test versuchen Mediziner diese Frauen im Vorfeld zu identifizieren.
In anderen Krankheitsbereichen steht man erst am Anfang: Zum Beispiel bei Menschen mit Depressionen. Hier hoffen Forscher, den Betroffenen mit einem Gentest irgendwann die langwierige Suche nach einem passenden Medikament zu ersparen.
Den Artikel zum Thema "Medizin nach Maß" finden Interessierte unter dem Link http://www.netdoktor.de/Magazin/Medizin-nach-Mass-10295.html.