Die DIN 13014 für Krankenhausmatratzen stammt aus dem Jahr 1977. In den über dreißig Jahren seit der Verabschiedung dieser Norm hat die Industrie ganz neuartige und leistungsfähigere Schäume entwickelt. Folglich hat der Verweis von Herstellern auf diese Norm aus heutiger Sicht nur eine begrenzte Aussagekraft über die Qualität einer Matratze. Zu Recht darf von einer Klinikmatratze heute deutlich mehr erwartet werden, als die in die Jahre gekommene DIN bestimmt.
Wie leistungsfähig aktuelle Matratzen und Lagerungssysteme sind, mag die Tatsache verdeutlichen, dass bei fachgerechter Patientenlagerung heute wesentlich effizienter dem Entstehen eines Dekubitus vorgebeugt werden kann, als in der Vergangenheit. Sowohl unter pflegerischen als auch unter ökonomischen Aspekten ist der Prophylaxe gegenüber der Behandlung der Vorzug zu geben. Vorbeugen ist in jedem Fall besser für den Patienten und günstiger für die Klinik und die Krankenkasse. Wechseldrucksysteme können teuer und störanfällig sein und den Patienten durch die Geräuschentwicklung bei der Druckverlagerung stören – von eventuellen Schmerzen der Betroffenen ganz zu schweigen.
Die ökonomischen Regeln einer Marktwirtschaft legen nahe, dass Hersteller von Klinikbetten als Mitnahmegeschäft zugleich Matratzen anbieten. Allerdings erweist sich angesichts der angebotenen Qualität allzu oft, dass Bettenbauer keineswegs zwangsläufig Matratzenspezialisten sind. Die Folge: nicht selten wird die mitgekaufte Erstausstattung eines Bettes alsbald gegen bessere Lagerungssysteme ausgetauscht. Geld, das man besser hätte investieren können.
Es gibt nicht die Universalmatratze, die den unterschiedlichsten Anforderungen an das Krankenlager genügen kann. Wer auf die Auswahl der richtigen Matratze achtet, spart Kosten und optimiert zugleich die Bedingungen für die Patienten.
Bei der Auswahl der passenden Matratze müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Das subjektive Empfinden der Patienten steht dabei bisweilen im Gegensatz zum objektiven medizinischen Befund. Bei vielen älteren Patienten hält sich hartnäckig die Meinung, erkrankte Bandscheiben würden am besten hart gelagert. Die sehr punktuelle Belastung der Körperoberfläche bei harter Lagerung läuft jedoch einer Dekubitusprophylaxe diametral entgegen. Aktuellen Produkten gelingt die Quadratur dieses Kreises. Ihre Schäume sorgen für eine optimale Druckverteilung und vermitteln dem Patienten das Gefühl, nicht weich zu liegen.
Ein weiterer Faktor ist das Gewicht der zu lagernden Person. Matratzen für normal- und leicht übergewichtige Personen können bei einer Belastung durch extrem schwere Patienten versagen. Für Schwergewichtige muss daher auf ein geeignetes Modell zurückgegriffen werden. Eine hohe Festigkeit und ein geringes Gewicht schließen sich dabei übrigens keineswegs aus. Allerdings führen bei weitem nicht alle Hersteller solche Spezialprodukte.
Die beste Matratze nutzt jedoch nichts, wenn Sie nicht tauglich ist für den Klinikalltag. Ein geeignetes Produkt muss den Belastungen einer Reinigung, unter anderem in der VDV-Kammer, viele Male widerstehen können. Darüber hinaus sollte eine geeignete Unterlage nach ÖkoTex zertifiziert sein, damit die Patienten nicht durch chemische Ausdünstungen zusätzlich gesundheitlich belastet werden.
Die Auswahl von Matratzen ist ein komplexes Thema und ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Verantwortlichen wird daher empfohlen, das Schulungs- und Beratungsangebot der Hersteller in Anspruch zu nehmen. Wer gute Qualität produziert, ist gerne bereit, diese vor Ort vorzuführen.
Die GEFA Hygiene-Systeme GmbH & Co. KG deckt mit ihrem Komplettprogramm die gesamte Bandbreite der Klinikmatratzen ab. Das Portfolio berücksichtigt sämtliche Patiententypen, vom Kleinkind über das Schwergewicht von bis zu 300 Kilogramm bis zum bereits an Dekubitus Erkrankten. Dank einer neuen Fertigung können sämtliche Formate individuell zugeschnitten werden. Die eigene Entwicklungsabteilung arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung zeitgemäßer Patientenlagerungssysteme. Der Hersteller bietet darüber hinaus virendichte Matratzenschutzbezüge an. Weitere Informationen unter www.gefatex.de.
Lothar Schiefer