Für manch eine an Brustkrebs erkrankte Frauen ist es eine Tortur nach der Tortur: Nach einer Brustoperation mit anschließender Bestrahlung treten gelegentlich länger dauernde Beschwerden auf. Die Haut spannt, ist gerötet, die Wunde heilt ewig nicht. Der Weg zurück ins normale Leben scheint selbst bei erfolgreich verlaufender Behandlung des Krebses nicht möglich, wenn das Tragen von manchen Kleidungsstücken oder sportliche Betätigung wegen so genannter Bestrahlungsspätfolgen verhindert wird.
Als bei Marianne S. (Name von der Redaktion geändert) vor Jahren die Diagnose Brustkrebs gestellt wurde, war sie wie erschlagen. Die Ärzte bestanden auf einer Entfernung des betroffenen Gewebes, um die Weiterverteilung der Krebszellen zu verhindern. Operation und anschließende Bestrahlungen empfand sie als schrecklich. Die Hoffnung, bald wieder ein völlig normales Leben führen zu können, erfüllte sich allerdings nicht. Die Wunde wollte nicht so recht heilen, die Haut war gerötet, gespannt und schmerzhaft. An das Tragen eines Sport-BHs war nicht zu denken. So richtig wohl fühlte sie sich nirgends. Sie ertrug ihre Beschwerden geduldig. Dass es Hilfe bei der Überwindung dieser Spätfolgen ihrer Krankheit geben könnte, war ihr unbekannt.
Druckkammerzentren bieten kostenlose Beratung durch Fachärzte
Dr. med. Christian Heiden, Vorsitzender des Verbandes deutscher Druckkammerzentren VDD e.V. und onkologisch verantwortlicher Arzt, bestätigt: Frühere Bestrahlungsserien können oft noch nach Jahren zu Beschwerden führen. So segensreich Bestrahlungsserien sein können, sie können auch das umliegende gesunde Gewebe treffen und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. In solchen Situationen ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) hilfreich. Die Sauerstoffatmung unter Überdruckbedingungen, also in einer Therapie-Druckkammer, löst den Sauerstoff um ein Vielfaches. Das mit einem Überangebot an Sauerstoff versorgte, auch durch Bestrahlung geschädigte Gewebe, kann so regenerieren. Die Wunde heilt langsam von außen nach innen zu. "Die HBO ist bei Strahlenfolgen eine segensreiche Behandlung, da sie tatsächlich dem Körper hilft, neues Gewebe zu bilden. Dies wurde in einer aufwändigen Überprüfung am Beispiel des diabetischen Fußes im letzten Jahr ausdrücklich bestätigt", weist der Arzt hin. "Auch bei Bestrahlungsfolgen an der Blase oder am Darm, der so genannten Strahlenzystitis oder der Strahlenproktitis, kann die HBO eine große Hilfe sein, ebenso bei Gewebsschwellungen nach Lymphknotenentfernung."
Es gibt ein Leben neben der Krankheit: "Wir sollten alles tun, um das Leben nach dem Krebs weiterhin lebenswert zu machen und der Patientin die uneingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen", so Heiden. Druckkammern gibt es in ganz Deutschland, sie sind über die Internetseiten des VDD e.V. auf www.vdd-hbo.de direkt auffindbar. Die Beratung durch die dortigen Fachärzte ist kostenlos. Betroffene sollten diese kostenlose Beratung nutzen, um unangenehme und einschränkende Beeinträchtigungen nach einer Strahlenbehandlung zu vermeiden.
Über HBO: Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) wird unter Überdruckbedingungen, in der so genannten Therapie-Druckkammer, reiner Sauerstoff geatmet. Ziel der HBO ist die bleibende Regeneration von Gewebe- und Sinneszellen. Damit bietet sie neben der Behandlung von Tauchunfällen bedeutende zusätzliche Chancen auf Gesundheit, ergänzend zu oder an Stelle von Standardtherapien bei chronischen Wunden , Knochennekrosen, Morbus Ahlbäck, Strahlenproktitis, Strahlenzystitis, Borreliose, Bestrahlungsspätfolgen, Schalltrauma, Tinnitus, Migräne oder Facialis Lähmung. Die HBO ist damit eine ideale Ergänzungstherapie
Ansprechpartner bei Rückfragen der Redaktion:
Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V.
Herr Dr. med. Christian Heiden (Vorsitzender)
Druckkammerzentrum Traunstein, Cuno-Niggl-Str. 3, 83278 Traunstein
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Internet: www.vdd-hbo.de