Wiesbaden, 10. Oktober 2012. Ein Kratzen im Hals, ein Kribbeln in der Nase: Durch das wechselhafte Wetter sind viele Deutsche im Moment erkältet - und mit ihnen ihre Haustiere. Doch Herrchen und Frauchen sollten auf keinen Fall in die eigene Hausapotheke greifen, um ihren Vierbeinern zu helfen. "Hunde und Katzen reagieren völlig anders auf Grippe- oder Schmerzmittel als Menschen. Im schlimmsten Fall können Medikamente
bei ihnen sogar zum Tode führen", warnt Dr. Frank Offeney, Tierarzt beim Infocenter der R+V Versicherung.
Grund hierfür: Tiere haben einen anderen Stoffwechsel als Menschen. "Sie können bestimmte Substanzen, die in schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten oder auch Naturheilmitteln vorkommen, nicht oder nur sehr langsam abbauen. Das führt unter Umständen zu lebensbedrohlichen Vergiftungen", erklärt R+V-Experte Dr. Offeney. So reagieren Katzen beispielsweise besonders empfindlich auf gängige Wirkstoffe gegen Schmerzen und Fieber. Das ätherische Teebaumöl kann für sie sogar tödlich sein. Auch Hunde vertragen Schmerzmittel nicht. Sie können bei ihnen zu Magenblutungen und Erbrechen führen.
Dr. Offeney rät Tierbesitzern deshalb, Behandlungen immer zuerst mit einem Tierarzt abzusprechen. Das gilt auch für vermeintlich harmlose Naturheilmittel oder Salben und Tinkturen, die äußerlich aufgetragen werden. "Ein Tierarzt kennt zudem die richtige Dosierung der Medikamente."
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Auch Meerschweinchen, Hamster oder Ratten keine Medikamente für Menschen verabreichen. Penicillin ist für die kleinen Nager beispielsweise giftig.
- Unterschiedliche Tierarten vertragen Medikamente unterschiedlich. Deshalb ist es problematisch, sie untereinander auszutauschen.
- Wer eine Erkältung hat, sollte nicht mit seinem Haustier kuscheln, um es nicht anzustecken. Weitere Vorsichtsmaßnahme: Hunde nach einem Spaziergang im Regen gut trocken reiben.
- Medikamente nicht offen herumliegen lassen, damit die Tiere sie nicht aus Versehen verschlucken können.