(NL/5898337677) Hamburg, 10. Oktober. Immobilien erfreuen sich bei Investoren steigender Beliebtheit. Staatsschuldenkrise und Inflationsängste machen das sogenannte Betongold zunehmend attraktiv. Während in den vergangenen Jahren vor allem Gewerbeimmobilien im Fokus standen, wandelt sich das Bild. Denn in der Krise lassen sich Büro- und Einzelhandelsflächen nur schwer vermarkten. Anders sieht es hingegen bei Wohnimmobilien aus. Für das Gesamtjahr erwarten Experten daher ein Transaktionsvolumen von mindestens 10 Mrd. Euro in diesem Segment.
Laut einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE wurden in den ersten neun Monaten des Jahres bereits Wohnungen im Wert von gut 8 Mrd. Euro verkauft. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies nahezu einer Verdoppelung. Der erhebliche Anstieg der Transaktionsvolumina in Deutschland ist neben der durch die Niedrigzinsphase auf der Refinanzierungsseite und der Alternativlosigkeit am Kapitalmarkt in den ausländischen Investoren begründet. Viele bisher europaweit investierende Institutionelle konzentrieren sich verstärkt auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt, da Deutschland den stabilsten Immobilienmarkt Europas besitzt und von der Finanzkrise nicht so stark betroffen ist wie andere europäische Immobilienmärkte, erklärt Lahcen Knapp, Vorsitzender der Geschäftsführung der One Holding GmbH. Das in Hamburg ansässige Unternehmen ist auf die Planung, Erstellung und Veräußerung von Immobilienprojekten in deutschen Metropolregionen spezialisiert.
Metropolregionen stark nachgefragt
Aufgrund der hohen Nachfrage steigen insbesondere in den Ballungszentren Berlin, Hamburg und München die Preise für Wohnungen rasant an. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) legten die Preise für Eigentumswohnungen in Hamburg zwischen 2003 und 2011 um 31 %, in Berlin sogar um 39 % zu. Am teuersten ist München, wo eine Eigentumswohnung im Durchschnitt 4.200 Euro pro Quadratmeter kostet. Direkt dahinter folgt Hamburg mit 3.100 Euro. Ein Ende dieser rasanten Entwicklung ist nicht in Sicht im Gegenteil. Der Trend wird sich in absehbarer Zeit nicht eintrüben, da wir keinerlei Anzeichen für steigende Zinsen sehen können und der Anlagedruck von ausländischen Investoren noch zunehmen wird, so Knapp.
Immobilienstandort Deutschland beliebt
Auf Käuferseite dominieren in den ersten drei Quartalen vor allem börsennotierte Immobilienunternehmen. Ihr Anteil beträgt rund 40 % am Gesamtvolumen. Dahinter folgen überwiegend ausländische Asset Manager/Fondsmanager sowie Versicherungsunternehmen/Pensionsfonds mit jeweils 20 %. Infolge der guten wirtschaftlichen Fundamentaldaten sowie der Mietsteigerungspotenziale in den wirtschaftsstarken Großstädten, Regionalzentren und Universitätsstädten, die allesamt ein knappes Wohnraumangebot aufweisen, rechnen Experten mit anhaltend starkem Interesse für den deutschen Wohnungsmarkt sowohl national als auch international. Das organische Wachstum der Bevölkerung in den Metropolregionen, die Substanzstärke sowie die niedrigen Refinanzierungsquoten machen Deutschland für Investoren zu einem attraktiven Standort, führt Knapp aus.