Unter dem Produktnamen "Therapiesicherheit" bietet die humatrix AG ab sofort einfach und schnell durchzuführende molekulardiagnostische DNA-Tests über Apotheken an. "Personalisierte Medikation ist auf dem Weg in die tägliche, ärztliche Praxis. Unsere pharmakogenetischen Tests sorgen für mehr Sicherheit, individuelle Verträglichkeit und optimale Wirkung für und bei den Patienten", so Dr. Anna Carina Eichhorn, Vorstand des Frankfurter Biotech-Unternehmens. Nach einer Studie der Klinischen Pharmakologie Hannover sind hundert Tausende unerwünschter Arzneimittelwirkungen, -unverträglichkeiten und Nebenwirkungen pro Jahr die Ursache zum Teil lebensbedrohlicher Krankheitsverläufe. Eine Ursache: Die individuelle Ausstattung der Gene führt bei jedem Menschen zu einer leicht veränderten Pharmakokinetik und -dynamik.
Die innovative Produktlinie "Therapiesicherheit", die auf der EXPOPHARM 2012 (Halle B5, Stand G 25) erstmals präsentiert wird, umfasst komplette Testkits zu Medikamenten, die über Apotheken angeboten werden:
- Tamoxifen - adjuvante Brustkrebstherapie
- Statine - Cholesterinsenker
- Clopidogrel - Infarkt- und Schlaganfallvorbeugung
- Kontrazeptiva - Antibabypille
- 5-Fluoruracil - Chemotherapie
- Aminoglykoside - Antibiotika
Molekulare Diagnostik vermittelt mittlerweile umfangreiches Wissen zur Verträglichkeit und Wirksamkeit von Arzneimitteln bzw. belegt prinzipielle Zusammenhänge zwischen Genom und einem verändertem Arzneimittelstoffwechsel. Diese Informationen sind aber so komplex, dass Ärzte sie in ihrer Praxis kaum berücksichtigen können. Erst die DNA-Analyse identifiziert die Unterschiede im Gen-Code, um für jeden Patienten die passende Therapie zu finden. Prof. Dr. Theo Dingermann, Professor für Pharmazeutische Biologie an der Goethe-Universität Frankfurt, ist überzeugt, dass die Kenntnis individueller genetischer Charakteristika in naher Zukunft die Arzneimittelwahl massiv beeinflussen werde. "Es wäre fahrlässig - wenn nicht gar ethisch verwerflich - sich neu bietende Konzepte und technische Möglichkeiten nicht dahingehend zu evaluieren, inwieweit sie sich zum Wohle von Patientinnen und Patienten, aber auch zur Finanzierbarkeit eines immer kostspieliger werdenden Gesundheitssystems einsetzen lassen."