Es gibt viele Arten von Schmerzen und jeder
Mensch hat ein eigenes Schmerzempfinden. Über ganz besonders
quälende Schmerzen, verbunden mit Schwellungen und reißendem Ziehen,
berichten jedoch Rheuma-Patienten. Steht die Diagnose fest, ist
schnelles Behandeln ebenso notwendig wie das eigene Handeln. Und das
bedeutet in Bewegung bleiben. Was sich für Gesunde einfach liest,
heißt für rheumakranke Menschen: Schritte tun, obwohl gerade dies dem
Körper noch mehr Schmerzen bereitet oder die Hände benutzen, obwohl
sie die Kraft nicht aufbringen können! Die Ergotherapeuten des
Deutschen Verbands der Ergotherapeuten e.V. (DVE) unterstützen
Betroffene dabei, mobil zu bleiben. Darüber hinaus helfen sie ihnen,
ihre Krankheit mental zu bewältigen. Auch motivieren sie ihre
Patienten mit Rheuma in jeder Therapieeinheit und finden dabei neue,
passende Möglichkeiten, den Alltag zu erleichtern und wieder mehr
Lebensqualität zu erfahren.
Anzeichen für rheumatische Erkrankungen sind Schmerzen in Gliedern
und Gelenken verbunden mit mangelnder Beweglichkeit. Betroffene
berichten häufig von einer "Morgensteifheit" in Fingern oder Zehen;
erst einige Zeit nach dem Aufstehen lassen sie sich bewegen. Weitere
Merkmale sind Gelenkschmerzen, die auch bei Ruhigstellung nicht
nachlassen, warme Gelenke oder auch Schwellungen. Da Rheuma häufig
phasenweise verläuft, wird es oft unterschätzt: Viele Betroffene
erfahren von ihrer Erkrankung erst nach Jahren des Leidens. Doch für
eine gezielte Therapie und begleitende Maßnahmen wie Ergotherapie ist
es wichtig, so früh wie möglich einzugreifen.
Mit Ergotherapie gegen Immobilität
In der ergotherapeutischen Behandlung lernen Betroffene mit ihren
Bewegungseinschränkungen umzugehen: Wie kann ich mich schmerzfrei
bewegen und eine körperliche Überlastung vermeiden? Die so genannte
Gelenkschutzberatung, die dafür ausgebildete Ergotherapeuten
anbieten, hilft im Alltag aktiv zu bleiben. Typische
Bewegungsabläufe beim Anziehen, bei der Körperpflege und im Haushalt:
Dies alles sind Übungen, die in der Ergotherapie mit dem Ziel
trainiert werden, sie möglichst gelenkschonend auszuführen. Mit ein
bisschen Übung ist ein schmerzfreies und selbstständiges Leben oft
wieder möglich. In akuten Phasen trägt die Ergotherapie, häufig in
Kombination mit Kälte- oder Wärmeanwendungen, zur Linderung von
Schmerzen bei. Gelenk- und muskulaturschonende Sportarten wie
Schwimmen oder Gymnastik beugen weiteren Schädigungen vor und geben
den Betroffenen ein Stück Normalität zurück. Ergotherapeuten bieten
hierfür spezielle Therapiegruppen an, in denen auf die Probleme der
Betroffenen eingegangen wird.
Rheuma: Nicht nur ein Problem im Alter
Rheumatische Erkrankungen treffen keinesfalls nur Menschen der
älteren Generation. Die Mehrheit der Betroffenen ist zwischen 35 und
50 Jahren alt. Nach Schätzungen der deutschen Rheuma-Liga leiden
etwa 15.000 Jugendliche unter 16 Jahren an dieser weit verbreiteten
Krankheit. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer.
Unabhängig von Alter und Geschlecht des Patienten gilt:
Ergotherapeutische Maßnahmen, nach Möglichkeit unmittelbar nach der
Diagnose, stellen eine wichtige Säule der Behandlung dar, um
Beweglichkeit und Selbstständigkeit des Patienten zu erhalten.
Hilfreiche Informationen zu diesem und weiteren Themen bietet der
Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE) unter www.dve.info
Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.,
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 033203 - 80026,
E-Mail: a.reinecke@dve.info