Ein kräftiger Biss in einen Apfel - plötzlich ist es passiert: Die Zahnfüllung ist herausgebrochen. Da hilft nur noch der Zahnarzt, der den Defekt wieder schließen kann. Doch womit? Amalgam, diverse Kunststofffüllungen oder doch Gold - die Liste an möglichen Füllungsmaterialien ist lang und der Patient hat die Qual der Wahl. Worauf man dabei achten sollte, erklärt die Landeszahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB).
"Ob das Loch im vorderen oder hinteren Teil des Mundraumes sitzt, ist mit entscheidend für das Füllungsmaterial", sagt Dr. Erwin Deichsel, Vorstandsmitglied der LZÄKB. So wird das altbekannte Amalgam fast nur an den Backenzähnen verwendet, so dass seine dunkle Farbe beim Lachen nicht sichtbar ist. Vorteil des Stoffes gegenüber anderen Füllmaterialien: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten.
"Viele Patienten glauben, Amalgamfüllungen wären giftig, weil sie geringe Mengen an gebundenem Quecksilber enthalten. Dem ist aber nicht so: Das Füllungsmaterial selbst ist eine fertige Legierung, die auf den Patienten nicht schädlich wirkt. In wenigen Fällen gibt es allergische Reaktionen, allerdings können diese auch bei Kunststoff oder anderen Füllungen auftreten", klärt Dr. Deichsel auf.
Kostengünstig, leicht zu verarbeiten - Amalgam zeichnet sich durch eine gute Handhabung aus. Hinzu kommt, dass das Material in der Zahnmedizin bereits seit über 100 Jahren verwendet wird, so lange wie kein anderes Füllungsmaterial. "Großer Nachteil des Stoffes: Er ist nicht zahnfarben, das schreckt manche Patienten ab", so der Zahnarzt.
Seit vielen Jahren gibt es andere Füllmaterialien: Kunststoff, Keramik oder Edelmetalllegierungen werden immer häufiger eingesetzt - obwohl es von der gesetzlichen Krankenkasse nur den Zuschuss für eine entsprechende Amalgamfüllung gibt. "Die Ästhetik spielt für die Patienten eine Rolle, weswegen der Kostenfaktor bei der Wahl auch schon mal an die zweite Stelle rückt. Wichtig ist, dass sie mit ihrem Zahnarzt absprechen, welches Material im jeweiligen Fall am besten ist. Er klärt über Vorteile und eventuelle Nebenwirkungen auf", sagt Dr. Deichsel.