(NL/7045268457) Am 10. Oktober fand das diesjährige »Storage und Solar Briefing 2012« in Stuttgart statt, zu dem die EuPD Research eingeladen hatte. Die englischsprachige Veranstaltung gab einen umfassenden Einblick in den aktuellen Stand der Technik bei den Speichertechnologien in Verbindung mit Solarenergie und zeigte entsprechende Zukunftsszenarien auf. Anwesend waren sowohl die klassischen Solarunternehmen, als auch Stromversorger, Vertreter von Behörden und Forschungseinrichtungen.
Markus A.W. Hohner, CEO der Hoehner Research & Consulting Group, begrüßte die Teilnehmer und gab eine kurze Einführung in das Thema Speichertechnologien. Gerade in diesem Bereich herrscht immer noch eine extreme Unsicherheit in der Branche. Viele Unternehmen haben eine Neuausrichtung noch nicht abgeschlossen oder verhalten sich eher noch abwartend, weil die verschiedenen Möglichkeiten noch nicht alle die Marktreife bzw. den Punkt für den ökonomisch sinnvollen Einsatz erreicht haben. Gerade deshalb informiere die Veranstaltung über die Entwicklungspotentiale dieser neuen Technologien und stellt, untermauert von profunden Analysen, aussagefähige Prognosen für die Entwicklung verschiedener Märkte vor.
Insbesondere Martin Ammon (EuPD Research) konnte mit diversen Charts und Analysen die Zukunftspotentiale sehr gut darlegen. Derzeit entwickelt sich der Speichermarkt noch zögerlich; mit der weiteren Senkung der Einspeisevergütung bei den Solaranlagen werden diese allerdings zusehends attraktiver. Themen wie Unabhängigkeit vom Netz und Eigenverbrauch im Bereich der Endkundenmärkte wurden durchaus different beleuchtet und analysiert. Neben der Entwicklung des deutschen Marktes wurden auch diverse Szenarien für internationale Marktentwicklungen dargelegt.
Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar, prognostiziert im Zusammenhang mit den weiteren Senkungen der Einspeisevergütung, dass es für den Ausbau der Speichertechnologien im Januar 2013 ein entsprechendes Anreizprogramm seitens der Regierung geben könnte. Es seien positive Signale erkennbar. Eine der signifikanten Aussagen Mayers dazu war: "Speichertechnologien benötigen eine Anschubfinanzierung, ähnlich der Einspeisevergütung. Aber der Zeitpunkt für eine solche Diskussion ist gerade eher ungünstig". Außerdem betonte Mayer, dass es bei den Speichersystemen extrem wichtig sei, dass Energieversorger auf diese keinen Zugriff hätten, da sonst die Akzeptanz für Investitionen in diese Systeme fehlen würde.
Thematisiert wurden auch die verschiedenen Speichertechnologien. Hier sind zwar Wasserkraft und Druckluft immer noch an erster Stelle zu finden, aber die elektrischen Systeme halten nach und nach Einzug in private Haushalte und kleine Unternehmen. Hier wird durchaus ein Marktpotential gesehen, wie aus diversen Gesprächen mit Konferenzteilnehmern zu entnehmen war. Aber auch den Heizungsinstallateuren wird ein hoher Marktanteil zugesprochen, wenn es um Wärmespeicher oder ähnliche Technologien geht. Ziel des Endverbrauchers ist es ja letztendlich, nachhaltig Energiekosten einzusparen.
In weiteren Vorträgen und Diskussionen wurde die vorraussichtliche Preisentwicklung bis zum Jahr 2020 diskutiert, entsprechende Herausforderungen aufgezeigt und auch neue Geschäftsmodelle kritisch, teilweise kontrovers, diskutiert.
Viele der etablierten Solarunternehmen müssen die eigene Strategie überdenken und geeignete Maßnahmen treffen, um sich in Zukunft auf den verschiedenen Märkten halten bzw. etablieren zu können. Noch im April 2012 wurde im Rahmen des German PV Market Briefings in Frankfurt postuliert, dass Speichertechnologien erst 2015 richtig zum Zuge kommen. Durch den rasanten Ausbau der Photovoltaik und die gelegentlich auftretenden politischen Unsicherheiten wurde der Start nunmehr wesentlich vorgezogen, was insbesondere auf Fachmessen in diesem Jahr deutlich zu sehen war.
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