Das Problem ist bekannt: Gut 50% der produzierten Lebensmittel in Deutschland werden nicht gegessen, sondern weggeworfen. Es wird zwar permanent darüber berichtet, jedoch werden selten Lösungen angeboten
Alleine in Deutschland werden pro Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. 1,9 Millionen Tonnen davon entfallen auf den Food Service Markt*. Würde man diese Mengen an einem Ort zusammentragen, müssten 192 vollbeladene Müllfahrzeuge den Abfall abtransportieren - 5.750 Tonnen täglich.
Die Frage, ob Lebensmittelverschwendung in diesem Ausmaß wirklich sein muss, stellte sich auch Steven Verweij, Vice President von Unilever Food Solutions D-A-CH. Vor allen Dingen interessierte ihn, was konkret gegen die Verschwendung getan werden muss und wie die Food Service Industrie dazu beitragen kann.
Die Verschwendung lässt sich entlang der Wege eines Lebensmittels in der Küche in drei Bereiche unterteilen. In einem Servicepaket werden von Unilever Food Solutions Potenziale aufgezeigt, die jeder für sich im Rahmen des eigenen Prozessmanagements bewerten kann:
- Beim Einkauf und in der Lagerung: Sind die Bestellrhythmen optimal gewählt? Ist Ware durch falsche Lagerung unansehnlich oder beschädigt? Wurden Lebensmittel richtig gelagert oder schlichtweg vergessen?
- Beim Mise en Place und der Zubereitung: Richtiger Produktionsprozess? Zu viele Schnitt- / Zubereitungsreste, Überproduktion? Misslingen Gerichte?
- Bei den Gästen: Werden Portionen falsch eingeschätzt oder nicht individualisiert?
Gemeinsam Aufmerksamkeit schaffen
Auch wenn gemäß der Studie "Zu gut für die Tonne" in deutschen Privathaushalten überproportional mehr weggeworfen wird als in der Profi-Küche, sind die Effekte im Food Service Markt nicht zu unterschätzen.
Die Mengen in den Profi-Küchen sind größer, die Ersparnisse deutlich höher. Außerdem haben Köche eine Vorbildfunktion für die Verbraucher.
Die Initiative "United Against Waste" will durch Informationsarbeit und konkrete Lösungen Küchenchefs und Mitarbeiter bewegen, über die Problematik der Lebensmittelverschwendung nachzudenken und zur Lösung beizutragen.
Am 31.08. trafen sich deshalb auf Einladung von Steven Verweij Vertreter von Organisationen, Verbänden, Handel und Industrie, um gemeinsam aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen. Mit vielen Partnern ist es einfach, möglichst schnell Ergebnisse zu erzielen und viele Menschen zum Mitmachen zu bewegen.
Die Idee ist ein Verein, unter dessen Dach das gemeinsame Engagement gebündelt wird. Lösungen und Konzepte werden entwickelt und auf einer gemeinsamen Plattform dem Food Service Markt zur Verfügung gestellt. Nach der Gründungssitzung wird der Verein in das Vereinsregister eingetragen und kann voraussichtlich Mitte bis Ende Oktober seine Arbeit aufnehmen.
Lösungen anbieten
Unilever Food Solutions hat ein Servicepaket zusammengestellt. Das Informations-Material hilft Köchen dabei, das Thema Lebensmittelverschwendung im Küchenalltag für alle Beteiligten greifbarer zu machen. Analyse- und Kalkulationstabellen unterstützen bei der Umsetzung.
Das Servicepaket orientiert sich an den Zertifizierungsrichtlinien der SGS Institut Fresenius GmbH im Rahmen des Projektes "Das nachhaltige Betriebsrestaurant". Dieses hilft dem Betrieb und seinen Mitarbeitern zu erkennen, in welchen Mengen und Bereichen Abfall überhaupt anfällt. Diese Erkenntnis hilft im ersten Schritt oft schon, das Bewusstsein zu schaffen und führt bei einer zweiten Messung meistens bereits zu einem besseren Ergebnis.
http://www.unileverfoodsolutions.de/unsere-services/ihre-kueche/gegen_verschwendung?WT.mc_id=UnitedAgainstWaste