Diese Fakten stimmen nachdenklich: Das hoch entwickelte
Deutschland ist in der medikamentösen Versorgung von Frauen mit
Osteoporose Schlusslicht in Europa. So zeigt eine Studie der
internationalen Osteoporose-Stiftung (International Osteoporosis
Foundation), dass nur 25% der behandlungsbedürftigen Patientinnen
eine adäquate Therapie erhalten.* Die Gründe dafür sind
unterschiedlich. Häufig wird die Erkrankung von den Betroffenen
selbst nicht ernst genommen, zumal sie gerade in der Anfangszeit
keine Schmerzen verursacht. Teilweise hält sich auch die falsche
Annahme, dass es sich beim Knochenschwund nur um eine
Alterserscheinung handelt.
Es ist zwar normal, dass die Stabilität der Knochen im Alter
abnimmt. Doch wenn dabei ein bestimmtes Maß überschritten wird,
werden die Knochen porös und können leicht brechen. Und dies ist
alles andere als nur eine Alterserscheinung: 3,1 Millionen
Knochenbrüche gehen jährlich in Europa auf eine Osteoporose zurück.*
Oft sind die Betroffenen betagt, so dass der Bruch häufig eine
Kettenreaktion an Folgeerkrankungen wie Schmerzen und
Bewegungseinschränkungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit auslöst.
Doch selbst nach einem Knochenbruch werden viele Patientinnen nicht
auf eine Osteoporose hin untersucht und behandelt. Ein weiterer Grund
für die schlechte medikamentöse Versorgung: Viele Patientinnen setzen
ihre medikamentöse Therapie vorzeitig ab.
Dabei hat sich gerade bei den Medikamenten in den letzten Jahren
viel getan. Neben der Standardtherapie mit so genannten
Bisphosphonaten, die als Tablette, intravenöse Spritze oder Infusion
verabreicht werden, gibt es eine Reihe weiterer spezifischer
Medikamente.So zum Beispiel Strontiumranelat, das als Pulver zum
Einrühren in Wasser eingenommen wird, oder Parathormon-Präparate, die
als tägliche Spritze verabreicht werden. Seit zwei Jahren besteht
außerdem die Möglichkeit die Osteoporose mit einem Medikament zu
behandeln, das speziell auf einen körpereigenen Botenstoff einwirkt
und als einfache Halbjahresspritze nur zweimal im Jahr unter die Haut
gespritzt wird.
Unabhängig von den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sind
viel Bewegung und eine ausreichende Versorgung mit Calcium und
Vitamin D wichtige Faktoren für starke Knochen.
*Ström O et al. Ach Osteoporos 2011; 6: 59-155
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