Das Verstehen und das Interpretieren von Laborwerten sind grundlegende Voraussetzungen für die erfolgreiche Ernährungstherapie. Auch wenn sich die Klienten mit einer bereits gestellten Diagnose beim Therapeuten vorstellen, ist ein Blick auf die Blutanalyse zur Abschätzung des Therapievorgehens sowie zur Verlaufskontrolle unerlässlich.
Klienten mit einem erhöhten Gesamtcholesterinwert benötigen beispielsweise nicht zwangsläufig eine spezielle Ernährung. Daher sind vorab einige Fragen zu klären. Ist auch das LDL-Cholesterin kritisch erhöht oder vor allem das günstige HDL-Cholesterin? Ist der hohe Cholesterinwert nur altersbedingt oder gehören frühzeitige Herzinfarkte zur Familiengeschichte? Nur in wenigen Fällen sind hohe Cholesterinwerte genetisch bedingt und erfordern eine strenge cholesterinarme Ernährung. In den meisten Fällen ist dem Klienten bereits mit einer höheren Ballaststoffzufuhr und einer Modifikation der Fettquellen geholfen.
Neben den primär mit der Grunderkrankung zusammenhängenden Blutwerten ist es zudem wichtig, Werte im Auge zu behalten, die auf mögliche Komplikationen hindeuten. So treten bei Diabetikern im Laufe der Erkrankung Veränderungen der Nieren auf, die im schlimmsten Falle bis zum Funktionsverlust führen können. Ein Absinken der glomerulären Filtrationsrate weist folglich darauf hin, dass die Ernährungstherapie ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht nur den Blutzucker normalisieren, sondern auch die Nierenfunktion erhalten muss.
Um die Blutanalyse eines Klienten richtig zu deuten und abweichende Werte besser einschätzen zu können, bietet das Fachkompendium „Interpretation ausgewählter Laborwerte für die Ernährungstherapie“ Erläuterungen zu den wichtigsten Blutwerten. Dabei umreißt es die Bedeutung der gemessenen Faktoren für den Stoffwechsel und die Diagnostik, gibt Auskunft über die anzustrebenden Normwerte und erklärt, auf welche Erkrankungen veränderte Werte hindeuten können. Als Ergänzung bietet die Beratungsunterlage „Laborwerte in der Ernährungstherapie“ einen schnellen Überblick über praxisrelevante Blutwerte sowie die entsprechenden Referenzwerte. Das Fachkompendium und die Beratungsunterlage sind ab sofort auch als Komplettangebot im Medienshop unter www.fet-ev.eu erhältlich.
Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer